Achtsamkeitsmeditation mit heilsamer Wirkung
Meditation hat überhaupt nichts mit Bewegung zu tun. Das heißt, der Geist ist absolut still, er bewegt sich in gar keiner Richtung. (Krishnamurti, Das Licht in dir)
Der wohl weltweit bekannteste Verfechter von Achtsamkeitsmeditation ist Jon Kabat-Zinn. Bevor ich das erste Buch von ihm las, hatte ich zum Thema Meditation zunächts nur das Bild von fernöstlichen Tempel-Mönchen im Kopf.
Natürlich steckt in Wahrheit viel mehr dahinter. Jon Kabat-Zinns Methode der Achtsamkeitsmeditation ist wissenschaftlich belegt. Weltweit springen nun immer mehr mit auf den Zug auf. In seinem achtwöchigen, standardisierten Stressreduktionsprogramm (MBSR-Programm - mindfulness-based stress reduction) lernt man schrittweise, wie man durch bestimmte Meditationen, Atemübungen und Yoga achtsamer wird und zunehmend zur Tiefenentspannung findet.
Auf diese Weise können Stress, Schmerzen und sonstige Beschwerden wirksam abgebaut werden. Ich kann das Buch "Gesund durch Meditation - Das große Buch der Selbstheilung" nur empfehlen. Ich selbst meditiere regelmässig für ca. 10-15 Minuten und fühle mich danach immer herrlich entspannt und klar. Gute Zeiten zum Meditieren sind z.B. früh morgens oder abends vor dem Schlafengehen.
Etwas Theorie zum Start
Ursprünglich war Medition nur in fernöstlichen Religionen und Philosophien vorzufinden. Praktiziert wurde sie primär um die persönliche spirituelle Entwicklung zu fördern und um zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Das Medation parrallel auch therapeutischen Nutzen hat, stellte die westliche Medizin erst wesentlich später fest. Im therapeutischen Bereich wird Meditieren zur Entspannungsfindung eingesetzt und um mehr Gelassenheit und Ausgeglichenheit im Alltag zu erlangen. Mit zunehmenden Training wird man sich seiner körperlichen und geistigen Prozesse bewusst und lernt autonome sowie vegetative Funktionen zu kontrollieren.
Gelangt man in einen tiefen meditativen Bewusstseinszustand, befindet man sich zwischen einem Schlaf- und bewussten Wachzustand. In der Regel ist man in diesem Zustand hellwach, aufmerksam und trotzdem tief entspannt. Es gibt viele verschiedene Meditationstechniken, aber das Ziel ist immer die Aufmerksamkeit gezielt kontrollieren zu können. Es dürfte schließlich allgemein bekannt sein, dass das worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten immer "verstärkend" wirkt. Leider richten wir im Alltag meistens unbewusst unsere Aufmerksamkeit auf die Dinge und verfangen uns schlimmstenfalls in negativen Gedankenkonstrukten.
Man konnte in Studien die Wirkung von Meditation sogar im bildgebenden Verfahren sichtbar machen. Dort stellte man fest, dass die Areale des Gehirns, welche für Gefühle, Emotionalität und die Bewertung von Situationen aber auch die Regulation von Atmung und Kreislauf sowie die Körperwahrnehmung verantwortlich sind, stimuliert werden und sich bei regelmässigem Training sogar vergrössern. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass regelmäßige Meditation den normalen, altersbedingten Abbau der Hirnrinde verlangsamt sowie das Immunsystem stärkt.
Am häufigsten wird die "therapeutische Meditation" in der Psychotherapie bei Depressionen und in Schmerzkliniken bei chronischen Schmerzpatienten eingesetzt.
Meditationstechniken im Überblick
Ganz grob kann man die Meditationstechniken in zwei Gruppen unterteilen. Die eine Gruppe umfasst die sogenannten "passiven" Techniken, während die andere Gruppe die "aktive" Form darstellt. Das bezieht sich in beiden Begrifflichkeiten jedoch nur auf die äußere Form. In beiden Formen finden sich sowohl aktive Aufmerksamkeitslenkung als auch passives Loslassen und Geschehenlassen.
Passive Meditationstechniken
- Stille- oder Ruhemeditation
- Achtsamkeitsmeditation oder Einsichtsmeditation
- Konzentrationsmeditation
- Transzendentale Meditation
Aktive Meditationstechniken
- Zen-Buddhismus
- Tantra
- Yoga
- Kampfkunst
- Neuere fernöstlich inspirierte Meditationsformen
- Geh-Meditation
- Tanz
- Musik und Rezitation
In Anbetracht der jüngsten Forschungen und deren Erkenntnisse ist auf jeden Fall noch deutlich Luft nach oben. Es bleibt in jedem Falle (ent)spannend.