Heilfasten - Ein Überblick
Morgen nennt man den Tag, an dem die meisten Fastenkuren beginnen. (Gustav Knuth, deutscher Schauspieler)
Im Laufe einer nachhaltigen Ernährungsumstellung wird man zwangsläufig irgendwann auf das Thema Heilfasten stoßen. Im Buch "Heile Dich selbst" von Markus Rothkranz las ich vor Kurzem dann noch sehr viele einleuchtende und ergänzende Dinge, weswegen ich mich entschlossen habe, hier eine separate Seite zum Thema Heilfasten und Entschlackung hinzuzufügen.
Bei der Umstellung auf eine vitalstoffreichere Kostart, wie z.B. veganer Vitalkost / Rohkost werden die zu erwartenden Resultate ohne vorheriges Fasten, Darmreinigung oder gar Darmsanierung nicht von Erfolg gekrönt sein. Ohne diese Maßnahmen sind keine optimalen Voraussetzungen gegeben, die vielen neuen "guten" Nährstoffe durch die übermäßig verschlackten Darmwände zu schleusen. Die Resorption würde einfach nicht so gut funktionieren.
Ich habe 2 mal im Jahr längere Fastenzeiten (5-10 Tage) in mein persönliches Programm mit aufgenommen. Zwischendurch faste ich auch vereinzelt ein oder 2 Tage, wenn ich Lust darauf habe. Auf diese Weise habe ich die Möglichkeit, immer mal wieder etwas Wind aus den Segeln meiner eh schon angeschlagenen Verdauungsmaschinerie zu nehmen.
Lesenswerte Lektüre
Über Heilfasten wurden schon etliche Bücher geschrieben. Für diejenigen, die sich mit dem Thema näher beschäftigen möchten (auch im Hinblick auf Rohkost), gibt es empfehlenswerte Bücher, um ein Grundverständnis über das Heilfasten zu bekommen:
Andere grossartige Bücher von Rohköstlern mit Fasten-Selbstversuchen:
- Die Rohkost Revolution von Sven Rohark
- Kerngesund ohne Umwege von Walter Schaube
- Heile Dich selbst von Markus Rothkranz
Wirkweisen des Heilfastens
Die meisten Menschen glauben immer noch, dass durch die Nahrungsaufnahme ausschliesslich Energie geschaffen wird. Dabei fordert dieser Prozess dem Körper oftmals ein hohes Maß an Verdauungsenergie ab. Deshalb ist es auch so wichtig was wir zu uns nehmen. Besonders bei konventionellen Vielessern zeigt sich oft nach dem Essen eine abfallende Leistungskurve. Der Körper muss für derartige Prozesse enorm viel Energie aufwenden, die er möglicherweise an anderer Stelle sinnvoller einsetzen könnte.
Beim Fasten geht es darum den Körper durch den Entzug von Nahrung für einige Zeit zu entlasten um den Säurehaushalt im Körper zu regulieren. Dadurch bekommt der Körper mehr Energieressourcen zur Verfügung gestellt, um sich selbst regenerieren und um eventuelle Heilungsprozesse einleiten zu können. Vor jedem Fasten sollte man auf jeden Fall ein paar Entlastungstage mit leichterer Kost (beispielsweise Obst) einbauen, da sonst die anschliessenden Entgiftungsreaktionen zu stark sein können.
Durch den Nahrungsentzug schaltet der Körper nach etwa 2 Tagen in den sogenannten Hungerstoffwechsel, bei dem so wenig Energie wie möglich verbraucht wird. Der Blutdruck wird herabgesenkt, der Körper entwässert und das Herz-, Kreislaufsystem wird entlastet. Vielen Fastenden fällt das Atmen dann leichter. Nach mehreren Tagen geht der Körper an die Fett- und Eiweissdepots im Körper. Bei diesen Stoffwechselvorgängen entwickeln sich Ketone wie Acteton, erkennbar an dem typischen Mund und Körpergeruch. Es werden auch Endorphine ausgeschüttet, um die Hungerphase möglicherweise erträglicher zu machen. Die Ausschüttung wird wie eine Art Highzustand empfunden. Natürlich verliert man während einer Fastenkur auch Gewicht (ca 400g täglich). Das gleicht sich nach dieser Zeit jedoch relativ schnell wieder aus. Deshalb sind Fastenkuren nicht unbedingt zum Abnehmen geeignet, da der spätere Bounce-Effekt unter Umständen enttäuschend sein könnte.
Zu Beginn nicht auf eigene Faust loslegen
Nicht jeder ist geeignet für eine Fastenkur. Es wird von Ärzten in der Regel nur "Gesunden" angeraten sich dieser starken körperlichen Belastung auszusetzen. Hier bin ich nun auch kein Mediziner um da weise Ratschläge zu geben. Natürlich hatte ich in der Anfangszeit auch eine harte Phase durchzumachen, deshalb sollte man unbedingt einen Arzt für alle Fälle in der Hinterhand haben. Die genannte körperliche Belastung entsteht, wenn der Körper genügend Energie bekommt sich selbst reinigen zu können und um überflüssige Säuren und Schlacken auszuscheiden. Der Körper strebt ständig einen Reinheits- und Balancezustand an. Alle Mittel dazu trägt jeder Körper bereits in sich. Jedoch wird dieses Streben permanent durchkreuzt durch die Aufnahme "ungünstiger" Nahrung, Umwelteinflüssen, Giften, Drogen, etc.. Aus diesem Grund geht es mit dem Befinden der Fastenden in der Anfangsphase zunächst bergab. Das kann zuweilen richtig schlimm empfunden werden (bei manchen Krankheitsbildern möglicherweise lebensbedrohlich sein). In solchen Fällen wäre eine sanftere Methode zur Entgiftung und zum Loswerden der Schlacken ratsam. Man sollte als Unwissender derartige Fastenpläne nicht auf eigene Faust durchführen, sondern vorher zusammen mit einem Arzt oder Heilpraktiker einen ordentlichen Plan ausarbeiten.
Sind genügend Säuren und Schlacken nach draussen befördert worden, bessert sich das Befinden schlagartig. Ich habe das schon oft bei mir selbst feststellen können. Auch wenn ich eine relative schlanke Statur habe, faste ich trotzdem 2 mal im Jahr obwohl mir so mancher zum Gegenteil geraten hat. Aber das muss jeder für sich selbst ausprobieren.
Einige Fastenmethoden im Überblick
Ich persönlich bevorzuge das "Buchinger Heilfasten". Eventuell werde ich auch das Wasserfastenwasser einmal ausprobieren, wozu ich ich aber definitiv noch mehr Praxis benötige. Hier einige Fastenarten im Überblick:
Buchinger Heilfasten | Buchinger Heilfasten ist wohl die populärste Fastenart. Hierzu gibt es auch einige sehr gute Bücher. Im Großen und Ganzen werden dem Körper zur Verringerung der Belastung während der Fastenzeit Gemüsebrühe, Säfte, eine geringe Menge Kalorien, Vitamine und Mineralien zugeführt. Ausserdem wird der Darm in Form von Einläufen gereinigt. |
Saftfasten | Beim Saftfasten werden während der Fastenzeit nur Obst- und Gemüsesäfte getrunken, etwa wie bei der Breuss-Kur. |
Basenfasten | Das Basenfasten ist wohl eine der sanftesten Fastenarten, bei der - entgegen der anderen Fastenmethoden - gegessen werden darf. Hier werden nur bestimmte Früchte, Gemüse, Kräuter und Nüsse (in basischer Form) konsumiert. Ein Darmreinigungsprogramm ist ebenso integriert. |
Wasserfasten | Beim Wasserfasten wird nur reines Wasser über einen begrenzten Zeitraum getrunken. Dies ist die Urform des Fastens und wird auch als ihr Königsweg beschrieben. Ob diese Methode ratsam ist, sollte jedoch vorher unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden. |
Das Heilfasten bekommt in der breiten Öffentlichkeit nicht nur positiven Zuspruch, da - wie schon oben erwähnt - bei stark verschlackten Körpern die Reaktionen eventuell zu stark sein können. Bei mir waren die Reaktionen anfangs auch sehr stark, womit ich jedoch später mit neuer Frische und Wohlbefinden belohnt wurde. Zudem soll die Zeit des Fastens einen Menschen auch geistig und spirituell wachsen lassen. Ich kann jedem nur empfehlen zwischendurch mal ein paar Fastentage einzuschieben, selbstverständlich unter Einbeziehung der genannten Vorsichtsmassnahmen (z.B. Gesundheitscheck beim Arzt oder Heilpraktiker). Der Körper wird es einem mit Sicherheit danken.