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Autor: Jann Glasmachers

Qigong - eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform

Qi-Gong

Qigong ist ein sehr altes Übungssystem zur Gesundheitsförderung. Es stammt aus dem alten China und wurde dort schon vor über 3000 Jahren praktiziert.

Die Qi-Gong-Techniken sind tief in der traditionellen chinesischen Vorstellung von Leben und Gesundheit verwurzelt. Doch auch im modernen China werden sie überall genutzt, um sich körperlich, seelisch und geistig fit zu halten.

Verbindung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Lehre und die Übungen des Qigong sind ein wichtiger Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Wie die Akupunktur geht auch Qigong davon aus, dass die Lebenskraft in Bahnen durch den Körper strömt. In der chinesischen Heilkunde werden diese Energieleitbahnen als Meridiane bezeichnet. Gesundheit hängt aus chinesischer Sicht von dem Energiefluss der Meridiane ab. Eine Störung im Energiefluss, zum Beispiel durch Ärger, Stress, Kälte oder falsche Ernährung, kann demnach Unwohlsein und Krankheiten verursachen.

Das chinesische Wort "Qi" bedeutet so viel wie Lebensenergie und tritt in vielen Erscheinungen auf, etwa als das Qi der Atmung oder das Nahrungs-Qi. "Gong" kann Arbeit oder Übung heißen. Qigong bezeichnet also ein Übungssystem, das unsere Lebensenergie zum Fließen bringt. Es soll Ungleichgewichte wieder ausgleichen und Körper, Geist und Seele harmonisieren. Insofern ist Qigong ein ganzheitlicher Ansatz, um Störungen auszugleichen.

Die alte chinesische Medizin hat die Übungen und ihre Abfolgen stark geprägt. So zielen einzelne Serien zum Beispiel darauf, organische Funktionen und Körperbereiche positiv zu beeinflussen, etwa die Leber, das Herz oder die Knochen.

Zwischen Tradition und Moderne

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Die einzelnen Übungen des Qigong stammen aus ganz unterschiedlichen Traditionen. Großen Einfluss hatten dabei der Buddhismus und der Daoismus, aber auch die asiatischen Kampfkünste. Noch heute sind Qi-Gong-Übungen beispielsweise in der Praxis der berühmten Shaolin-Mönche fest verankert.

Viele Menschen nutzen die positiven Effekte inzwischen auch im Westen – gerade um das Zuviel oder Zuwenig im Alltag auszugleichen, etwa zu viel Stress oder zu wenig Bewegung. Qigong kann innere Ruhe schaffen, wenn der Tag hektisch war. Es kann aber auch aktivieren und das Wohlbefinden am Morgen oder auch nach einem Tag am Schreibtisch sehr steigern. Der Ausgleich des passiven, "weiblichen" und des aktiven, "männlichen" Prinzips ist dabei ein ganz wesentlicher Effekt.

Yang steht für das Prinzip des aktiven Übens, während Yin der inneren Hingabe an die Bewegung entspricht. Beide Pole regelmäßig zu integrieren fördert Gelassenheit, innere Ruhe und Gesundheit.

Ein großer Vorteil des Qigong ist, dass es zwar auf jahrtausendealter Weisheit beruht, aber in den Grundzügen sehr einfach zu erlernen ist. Auch für ältere oder geschwächte Menschen ist es deshalb mit dieser Methode gut möglich, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Auf der anderen Seite kann das Übungssystem auch für sehr leistungsorientierte oder einseitig aktive Menschen, etwa Sportler, eine große Wohltat sein.

Wie funktioniert Qigong?

Die Übungen bilden einen sanften Bewegungsfluss und werden zumeist im Stehen ausgeführt. Den Kern bildet immer eine Verbindung der "drei goldenen Schlüssel": Bewegung, Atmung und Vorstellungskraft.

Die praktischen Übungssysteme und Methoden des Qigong sind unendlich vielfältig und ausdifferenziert. Oft wird es auch als eine Art Oberbegriff für Techniken verwendet, zu denen dann auch Tai Chi und verschiedene Kampfkünste zählen. Die wahrscheinlich bekannteste Übungsserie im Qigong heißt "Acht Brokate" oder auch die "Acht edlen Übungen", im Chinesischen Ba Duan Jin genannt. Die Serie wird mit langsamen Körperbewegungen ausgeführt und dauert etwa zehn bis zwanzig Minuten. Eine sehr moderne und ästhetische Ausführung der Acht Brokate zeigt zum Beispiel die Tai-Chi-Meisterin Fanny Ng hier.

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Qigong lernen

Um Qigong zu lernen, gibt es mittlerweile sehr gute Lehrvideos, viele auch online verfügbar. Doch obwohl die Abläufe nicht sehr kompliziert sind, ist es sinnvoll, sich zumindest eine Zeitlang bei guten Lehrern unterweisen zu lassen – sei es für den Einstieg oder für eine Vertiefung.

Die Wirkung der Übungen lässt sich durch eine qualifizierte Anleitung oft deutlich verstärken. Außerdem kann das gemeinsame Üben in einer Gruppe natürlich auch die Motivation stärken. Kurse gibt es in Deutschland zum Beispiel in Volkshochschulen oder auch in Tai-Chi-Schulen.

Dr. phil. Kerstin Engels

Quellen und Links

Über Dr. phil. Kerstin Engels

Kerstin Engels

Ich bin gelernte Kommunikationswissenschaftlerin und Autorin mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Gesundheitsthemen, Bewegungslehren und gesunde Ernährung. Schon lange beschäftige ich mich mit Gesundheit in einem sehr weit gefassten Sinn. Der Ausgangspunkt dafür war und ist für mich Yoga. Ich praktiziere Yoga mittlerweile seit rund 30 Jahren, seit 2005 unterrichte ich auch. Vor allem dieses alte Übungssystem hat mich immer wieder neu zu dem Punkt geführt, dass Körper, Geist und Seele ganz eng zusammen gehören. Von 2009 bis 2012 war ich Geschäftsführerin in einem Institut für Yogaausbildung und Gesundheitskurse in Hamburg. Im November 2013 habe ich dann mit einem kleinen Team das Online-Magazin medelia.de gestartet – um dem Thema "Ganzheitliche Gesundheit" noch mehr Gehör zu verschaffen und um anderen Menschen dazu Anregungen zu bieten.

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