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Autor: Jann Glasmachers

Warum schmeckt Koriander nach Seife?

Koriander und der Seifengeschmack

Heute bin ich auf ein interessantes Thema gestossen. Dieses ist mir zwar schon öfter begegenet, ich habe das aber nicht weiter hinterfragt. Die Rede ist von dem Phänomen warum Koriander für einige Menschen einfach nur nach Seife schmeckt. Ich habe das bei einigen meiner Freunde sonst immer belächelt und nahm an, dass diese Abneigung halt einfach auf den verschiedenen Geschmacksrichtungen basiert. Da ich mittlerweile jedoch verdächtig viele Menschen kenne, die diesen Seifengeschmack auf der Zunge haben, war es mir das wert da mal tiefer nachzuforschen.

Und ich bin tatsächlich fündig geworden. Das ist jetzt vielleicht alles etwas "schräg", aber ich werde euch trotzdem mal mit den Details behelligen. :) Hier also, was ich im Netz dazu gefunden habe:

Die Koriander Testesser-Studie

In einer US Studie mit sage und schreibe fast "30.000 Freiwilligen", wurde festgestellt, dass der "seifige Geschmack" bei Koriander zum Teil von genetischen Faktoren abhängig ist. Vor allem ein bestimmter Erbabschnitt, welches den Bauplan für einen Geruchsrezeptor namens OR6A2 in sich trägt, scheint dabei zu bestimmen, ob die Korianderblätter vom Geschmack her an Seife oder Spülmittel erinnern oder nicht. Das berichten Nicholas Eriksson von der auf private Genom-Analysen spezialisierten Firma 23andMe und seine Kollegen in einer Online-Veröffentlichung auf arXiv.org.

Das Korianderaroma wird durch verschiedene Aldehyde bestimmt, die in ähnlicher Form auch in Seifen vorkommen. Bei Menschen, die nicht mit diesem Aroma vertraut sind, erkennt das Gehirn unter Umständen die Ähnlichkeit mit Seife und der Körper reagiert mit starken instinkhaften Abwehrreaktionen, die sogar bis zum Erbrechen reichen können. Da auch bestimmte Insekten solche Gerüche produzieren um Tiere anzulocken oder fernzuhalten, kann man eine derartige Abneigung bei Menschen auch als einen natürlichen Schutzmechanismus der Korianderpflanze erklären.

Ein paar statistische Daten

Zwei kanadische Forscher erheben im Jahre 2012 dazu einige Daten. Hierbei liegt der prozentuale Anteil in der Bevölkerung bei einer Abneigung gegen Koriander wie folgt:

  • 21 Prozent in Ostasien
  • 17 Prozent in Europa
  • 14 Prozent in Afrika

In Ländern wie Südostasien, Lateinamerika und im Mittleren Osten, in denen Koriander häufig Verwendung findet, liegt der Anteil zwischen drei und sieben Prozent. Bei dieser Erhebung standen jedoch nicht die genetischen Faktoren im Vordergrund. Genauso gut könnten kulturelle Faktoren hier eine Rolle gespielt haben. Deshalb sollte man die Entdeckung im Erbgut auch nur als einen Teilaspekt ansehen.

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Laut dem News-Dienst des Fachmagazins „Nature“ gibt es auch noch 2 weitere Studien (von einem kanadischen und einem US-amerikanischen Forscherteam), die sich mit diesem Thema beschäftigt haben. Demnach scheint es sogar mehrere Gene zu geben, die eine ablehnende Reaktion gegen Koriander hervorrufen können.

Die Kanadier beispielsweise fanden noch ein anderes Gen für einen Geruchsrezeptor, dazu ein weiteres auf bitteren Geschmack spezialisiertes Sensorprotein. Die Amerikaner fanden sogar gleich mehrere Gene, die mit der Ablehnung des Koriander-Aromas in Verbindung gebracht werden können, und es wird vermutet, dass es noch weitere gibt.

Es bleibt also spannend.

So, jetzt wisst ihr wenigstens das nächste mal Bescheid, wenn euch zufällig jemand über den Weg läuft, der Koriander geschmacklich mit Seife oder Spülmittel in Verbindung bringt. Dann könnt ihr mit eurem Wissen glänzen und euch guten Gewissens die übriggebliebene Portion auf den Teller laden. :) Mir persönlich schmeckt Koriander jedenfalls hervorragend. Zudem hat Koriander auch noch viele gesundheitliche Vorteile in Petto, die ich nicht missen möchte. Aber ok, wer auf das Kraut einfach nicht abfährt, dem sei es gegönnt. Gibt ja schliesslich noch so viele andere leckere Kräuter.

Weitere Quellen

Abgelegt unter: Ernährung , Koriander , Kräuter

Über Jann Glasmachers

Jann Glasmachers

Mein Name ist Jann Glasmachers, ich bin Inhaber des Gesunheitsfundaments und habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Heilpraktiker und holistischen Gesundheits-, Vitalkost- und Lebensberater. Ich blogge mit Leidenschaft, liebe Mikronährstoffe und interessiere mich sehr für die Gesetzmässigkeiten des Lebens und die Geheimnisse der Gesundheit. Nach langjähriger Krankheit habe ich mich auf den Weg gemacht das Puzzle der Gesundheit für mich zusammenzusetzen. Hierbei tun sich jeden Tag neue Erkenntnisse auf. Die Grundformel scheint jedoch universell gültig zu sein. Was sich dahinter verbirgt, lässt sich in dem Gesundheitsfundament nachlesen.

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