Hanfsamen - Die gesunde Proteinquelle
Vor rund 8.500 Jahren verwendeten die Bewohner Chinas die Pflanze "Cannabis sativa", um strapazierfähige Stoffe zu erzeugen. Aus der selben Pflanze wurden später auch die Hanfsamen als wichtige Nahrungsmittelquelle gewonnen. Auch dienten die Samen im Bereich der TCM damals schon medizinischen Zwecken wie beispielsweise zur Behandlung der zentralen Regionen des Chi. In Nordamerika wurde die Pflanze derart hochgeschätzt, dass man bis Anfang des 19. Jahrhunderts sogar mit Hanf bezahlen konnte. Hanfsamen werden also bereits seit Jahrtausenden für die menschliche Ernährung und Gesundheit genutzt.
Die Wende kam in den 1960er Jahren. Es formierte sich eine Bewegung, die Hanf für nahezu jedes Übel verantwortlich machte. Um den Gedanken an die gesundheitsfördernde Nutzpflanze aus den Köpfen zu vertreiben, kreierte man den klangvollen Namen Marihuana. Somit unterstützten viele Menschen unwissend das geforderte Hanfverbot. Im Jahr 1982 wurde in Deutschland der Anbau von Marihuana alias Hanf schließlich vollständig verboten. Heutzutage ist der Anbau nur unter strengen Auflagen, vereinzelt erlaubt.
Hanf und Marihuana sind nicht dasselbe - oder doch?
Fälschlicherweise werden Hanf und Marihuana immer noch gleichgestellt. Fakt ist aber das, wie oben bereits beschrieben, nur Marihuana als Synonym für die weiche Droge gültig ist. Hanf dagegen ist die Bezeichnung der Pflanzengattung bzw. des "Nutzhanfs" und diese muss ja zunächst weiter verarbeitet werden, beispielsweise zu Hanföl, Hanfseil, Hanfkosmetik oder eben Hanfsamen.
Marihuana ist also das Erzeugnis aus der Pflanze "Hanf". Auch wenn Marihuana wohl das bekannteste Erzeugnis ist, sollte man diese vielseitige Nutzpflanze deswegen nicht verurteilen, schließlich wurde sie nicht als Rauschmittel entdeckt und genutzt sondern vielmehr als Nahrungsmittel und anderen nützlichen Zwecken. Es muss sich also niemand davor fürchten mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten nur weil er Hanföl oder Hanfsamen konsumiert.
Hanfsamen liefern uns Protein und Eiweiß
Hanfsamen zählen zu den größten pflanzlichen Proteinquellen und gelten nicht umsonst als Superfood. Zudem enthalten Sie alle der 8 essentiellen Aminosäuren auf die unser Körper angewiesen ist. Das Protein, das durch den Verzehr der Hanfsamen durchgeführt wird, ist einfach verdaulich und sehr nahrhaft. Das Eiweiß, das in den Hanfsamen enthalten ist, wird sehr schnell vom Körper aufgenommen. Auch eine wissenschaftliche Analyse bestätigt, das Hanfsamen zu den nährstoffreichsten Nahrungsmitteln der Welt zählen! 300 g der gesunden Samen decken den menschlichen Tagesbedarf an Proteinen & Eiweiß. Die enthalten die Powersamen ungesättigte Fettsäuren Linolsäure & Alpha-Linolensäure.
Insbesondere eignen sich Hanfsamen für Sportler, körperlich aktive Menschen, ältere Personen, Menschen mit Verdauungsproblemen, Schwangere, Stillende sowie Vegetarier und Veganer. Die Aufnahme von Proteinen ist für uns essentiell wichtig, denn wir benötigen sie zur Aufrechterhaltung und zum Aufbau von Muskelmasse sowie gegen unser Hungergefühl.
Ausgewogenes Fettsäureverhältnis
Ein schlecht ausgeswogenes Fettsäureverhältnis könnte sich kontraproduktiv auf die Gesundheit auswirken. Optimal wird ein Fettsäure-Verhältnis von 4:1 angesehen. Hanfsamen besitzen ein perfektes Verhältnis von 3,75:1 (Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren). Auch was die ungesättigten Fettsäuren Linol-, Alpha- und Gamma-Linolensäure angeht, punkten Hanfsamen mit einer stimmigen Balance.
Gamma-Linolensäure in Hanfsamen
Die in Hanfsamen enthaltene Gamma-Linolensäure ist ein seltener Bestandteil in Nahrungsmitteln. Sie kann das Wohlbefinden fördern.
Nährwertangaben pro 100g
Energie | 477 Kalorien |
---|---|
Protein | 21g |
Kohlenhydrathe | 2.2g |
Fett | 34g |
Ges. Fettsäuren | 3,50g |
mehrf. unges. Fettsäuren | 23,00g |
einfach unges. Fettsäuren | 4,60g |
Vitamin E | 6,9mg |
Vitamin B6 | 0.6mg |
Kalium | 860mg |
Calcium | 190mg |
Magnesium | 470mg |
Iron | 12g |
Vorteile auf einen Blick
- Sehr hohe Nährstoffdichte
- Enthalten alle 8 essentiellen Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst produzieren kann
- Geringe Menge an Verzehr, bietet große Bandbreite an Vorteilen
- Eine der größten pflanzlichen Proteinquellen
- Gesundes Fettsäure-Verhältnis
- Gamma-Linolensäure
Wozu kann ich Hanfsamen weiterverarbeiten?
Hanfsamen oder auch Hanfnüsschen kann man entweder mit oder ohne Schale erwerben. Die ungeschälten Hanfsamen sind knackig in der Konsistenz wohingegen die geschälten Samen zarter und sämiger sind.
Hanfsamen schmecken mild mit einer leichten nussigen Note und lassen sich wunderbar zu folgenden Nahrungsmitteln weiterverarbeiten:
- Müsli mit Hanfsamen
- Hanfsamen im Salat
- Hanfsamen in Saucen
- Hanfsamen in Pesto
- Desserts mit Hanfsamen-Topping
- Smoothies und Shakes mit Hanfsamen
- Gebäck und Brot mit Hanfsamen
- Dips und Brotaufstriche mit Hanfsamen
- Hanfsamen-Taboulé
Hanfsamen können auch pur verzehrt werden und helfen in kleinen Portionen von 25 g –35 g den Heißhunger zu stillen. 2 bis 3 Esslöffel der Samen gelten als Richtwert für den täglichen Verzehr.