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Autor: Jann Glasmachers

Essstörungen - Welche gibt es und wie gehe ich damit um?

Essstörungen

Täglich wird man überflutet von Angeboten und Werbung von Lebensmitteln. Wer soll da noch den Überblick behalten was nun wirklich gesund ist. Zeit hat man meist keine sich über die Auswahl Gedanken zu machen. Zu schnell ist die Mittagspause vorüber. Da stellt sich doch die Frage welches Essverhalten eigentlich normal ist. Was passiert wenn wir die Balance verlieren? Wo liegen überhaupt die Ursachen und wie kann man einer Essstörung vorbeugen? Fragen über Fragen... Das Thema ist komplex, vielschichtig und individuell. Dieser Beitrag soll zum Nachdenken anregen.

Was ist normal?

Um von Essstörung sprechen zu können, ist es zuerst notwendig zu fragen, welches Essverhalten eigentlich „normal“ oder besser gesagt ursprünglich ist. Wir sind umgeben von einer Fülle an Angeboten. Hinzu kommt die Werbung der Lebensmittelindustrie, die uns täglich unbewusst beeinflusst. Mit der ursprünglichen Form der Nahrungsaufnahme hat all das nicht mehr viel zu tun. Der Mensch ist das einzige Säugetier, dass sich mit einer Problematik wie Essstörungen auseinander setzten muss. Freilebende Tiere machen sich keine Gedanken über ihre Nahrung. Sie nehmen keine chemisch veränderten Lebensmittel zu sich und leiden nicht unter Magersucht oder Fettleibigkeit. Längere Fastenperioden kommen in der freien Natur durchaus vor und sind nichts Ungewöhnliches. Die Mahlzeiten die wir heute zu uns nehmen werden immer komplexer. Lange sind die Zeiten vorbei in denen wir von Baum zu Baum gewandert sind und nur eine begrenzte Auswahl an Nahrungsmitteln hatten.

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Definition Essstörung

Es gibt viele Formen der Essstörung und die Übergänge sind teils fließend. Allgemein kann man jedoch herausstellen, dass eine Essstörung ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper darstellt. Die Folgen wirken sich nicht nur auf den Körper aus sondern auch auf den sozialen und seelischen Bereich. Das Essen hat nichts mehr mit Genuss zu tun. Hunger- und Sättigungsgefühl sind komplett aus dem Gleichgewicht und werden ignoriert oder gar nicht mehr wahrgenommen.

Essstörungenäußern sich durch ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper. (BFE)

Die Problematik herrscht nicht nur bei Frauen, auch Männer und Kinder sind immer häufiger betroffen. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich und ineinander übergreifend. Während Essstörungen früher den westlichen Ländern vorbehalten waren, schwappt die Problematik mit zunehmender Globalisierung auch immer weiter nach Asien über. Mit Verbreitung der Milch und Getreideprodukten sichtet man zum Beispiel auch in Japan immer mehr übergewichtige.

Essstörungen gehören in der westlichen Gesellschaft zu den häufigsten Erkrankungen – mit mehr oder weniger deutlichem Suchtcharakter. (BFE)

Welche Formen der Essstörung gibt es?

Die Formen der Essstörungen sind sehr umfangreich und vielschichtig. Folgend habe ich die häufigsten aufgeführt und zusammenfassend erläutert.

Anorexia Nervosa (Magersucht)

Am Anfang von Anorexie steht meist nur eine Diät. Gekoppelt ist die stark reduzierte Nahrungsaufnahme meist mit übermäßigen Sportkonsum. Anorexie-Patienten haben meist eine übermäßige Angst davor Gewicht zuzunehmen und nehmen sich, trotz Untergewicht, als zu dick wahr. Deswegen kommt es zum Erbrechen der Nahrung falls doch einmal etwas mehr aufgenommen wurde.

Folgen:

  • Gereiztes Verhalten
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Schwindelattacken und Schwächeanfälle
  • Verstärktes Frieren
  • Verstopfung, Magenkrämpfe, Übelkeit, Nierenversagen, Blasenschwäche
  • Niedriger Blutdruck, verlangsamter Herzschlag und Herzrhythmusstörungen
  • Zahnerosion durch Magensäure
  • Unfruchtbarkeit
  • Osteoporose

Bulimia Nervosa (Bulimie, Ess-Brechsucht)

Als Merkmal der Krankheit Bulimie gelten Heißhungerattacken auf die ein selbstinduziertes Erbrechen folgt, oft auch in Kombination mit Abführ- oder Brechmitteln. Während der Anfälle, verlieren die Bulimiker jegliche Kontrolle über die Nahrungsaufnahme und die Nahrungsmenge. Ähnlich wie bei der Magersucht steht hier die Angst zuzunehmen und die gestörte Körperwahrnehmung im Vordergrund.

Folgen:

Binge-Eating

Hier kommt es zu periodischen und unkontrollierbaren „Fressattacken“. Im Gegensatz zur Bulimie wird die aufgenommene Nahrung nicht wieder erbrochen. Binge-Eater sind häufig übergewichtig, aber auch normalgewichtige können darunter leiden. Dauer zwischen den Anfällen und die Nahrungsmenge können variieren.

Folgen:

Adipositas (Fettleibigkeit)

Übergewicht (Adipositas) ist die klassische Form der Essstörung. Sie tritt am häufigsten in industrialisierten Ländern auf, wo nur noch wenige Menschen körperlich anstrengende Arbeit verrichten und Nahrung im Überfluss vorhanden ist. Merkmale sind ein zu hohes Körpergewicht in Relation zur Körpergröße. Mittlerweile ist bereits jeder dritte Bundesbürger übergewichtig und sollte aus gesundheitlichen Gründen abnehmen.

Folgen:

Orthorexia Nervosa (Zwanghaft gesund essen)

Die Betroffenen von Orthorexie haben ein zwanghaftes Verhalten entwickelt sich „gesund“ zu ernähren. Es dreht sich alles um die Selbstkontrolle und das Gefühl von „Reinheit“. Das Verhalten hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Sozialleben. Das Essen in Restaurants oder bei Freunden wird unmöglich, da Art, Herkunft und Qualität der Zutaten nicht ausreichend bekannt ist.

Folgen:

Häufige Ursachen von Essstörungen

Die Ursachen sind, ähnlich wie die Ausprägungen der Essstörungen, sehr vielfältig. Eine Essstörung entsteht oft im Kopf und entwickelt sich schleichend.

Überfluss und Bewegungsmangel

Alles ist immer und überall vorhanden. Natürliches Fasten kommt in der modernen Gesellschaft nicht mehr vor. Dazu kommt die Arbeit im Sitzen und der Bewegungsmangel.

Verarbeitete Nahrungsmittel

Ein bedeutender Faktor ist dass wir uns immer weiter von natürlicher Nahrung entfernen und der Anteil verarbeiteter Lebensmittel immer größer wird. Durch die Weiterverarbeitung unserer Lebensmittel wird die natürliche Nahrungssperre, die bei frischen unverarbeiteten Lebensmitteln nach einer Zeit einsetzt, außer Kraft gesetzt. Die Folge: Alles schmeckt immer gleich gut. Fertig- und Weißmehlprodukte sowie Fastfood sind reine Kalorienträger und meist mit komplexen chemischen Zusatzstoffen versetzt die unser Verdauungssystem zusätzlich verwirren. Somit steigt der Anteil adipöser Menschen immer weiter an.

Werbung und Umfeld

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Gleichzeitig zu der oben genannten Entwicklung bekommen wir Werbung von schlanken und gutaussehenden Menschen vorgesetzt. In unseren Gehirnen manifestiert sich die Vorstellung so aussehen zu müssen um erfolgreich und glücklich zu sein. Das Resultat kann zu einer Essstörung wie beispielsweise Bulimie oder Magersucht führen. Den Kampf gegen das Übergewicht macht sich die Lebensmittelindustrie wiederum zum Vorteil und entwickelt Produkte die eine Gewichtsabnahme durch z.B. „Low Fat“ versprechen. Diesen Lebensmitteln wird meist Zucker zugesetzt und andere fragwürdige Zusatzstoffe wodurch meist der gegenteilige Effekt von Gewichtsabnahme eintritt. Hinzu kommt die Entwicklung unzähliger Diätprogramme, die schnellen Erfolg versprechen und zusätzlich zu Verwirrung und meist nicht zu lang anhaltenden Erfolgen führen.

Wenn die Werbung ihren Beitrag noch nicht ausreichend geleistet hat gibt es immer noch Eltern, Schulkantinen und das soziale Umfeld die das Essverhalten und unsere Nahrungsaufnahme schon frühzeitig prägen. Das Gehirn merkt sich Lebensmittel die wir in der Kindheit zu uns genommen haben oder zu Zeitpunkten zu denen es uns schlecht ging. Diese Programmierung zu ändern erfordert einiges an Geduld und Verständnis für den Körper und selbst nach einer Ernährungsumstellung entsteht oft in „schlechten Zeiten“ das Verlangen nach der „gewohnten“ Nahrung von früher (Emotional Eating).

Selbstkontrolle

Viele, vor allem junge und erfolgreiche Frauen, leiden unter zunehmendem Perfektionismus und Kontrollwahn. Angepasst und fleißig beeindrucken diese Personen Außenstehende. Doch mit der Zeit kann so ein Perfektionismus ein Eigenleben entwickeln. Plötzlich wird alles im Alltag kontrolliert, gesteuert, geplant. Auch das, was die Betroffenen essen, wie viel Kalorien sie verbrennen, wie viel Sport sie treiben.

Wie kann man dem vorbeugen?

Tatsache ist: der Mensch ist ein Herden- und Gewohnheitstier. Sich von äußeren und gesellschaftlichen Einflüssen fernzuhalten ist schwer. Zu leicht lassen wir uns beeinflussen und fallen in eine ungesunde Routine. Hier sind einige Tipps die helfe können einen Bezug zu Essstörungen vorzubeugen:

  • Essen ist oft mit Emotionen verbunden. Es kann helfen sich zu fragen wie man sich fühlt wenn man etwas isst. Es kann helfen ein Tagebuch zu führen um Muster zu erkennen und zu durchbrechen.
  • Am bestens schon früh anfangen. Kinder kopieren was sie sehen. Sie werden von Werbung immens beeinflusst und wenn sich Kinderschokolande als normal manifestiert hat, lässt sich dies nur schwer ändern. Frisch kochen und ein gesundes Verhältnis zu Nahrung entwickeln ist wichtig für die weitere Entwicklung.
  • Um Essstörungen vorzubeugen ist es außerdem wichtig auf die Signale des Körpers zu hören. Sich Zeit zu nehmen für die Mahlzeiten, ausreichend zu kauen und auf das Sättigungsgefühl zu achten.
  • Yoga und Meditationsübungen können außerdem helfen eine Verbindung zum eigenen Köper aufzubauen.

Wie gehe ich mit einer Essstörung um?

Die Erkenntnis ist der erste Schritt. Informationen und Aufklärung über die Ernährung allgemein können extrem hilfreich. Als Jugendliche hatte ich eine Phase in der ich leicht übergewichtig war. Der Grund war eindeutig zu viel ungesundes Essen wie Eis oder Pizza. Als mir bewusst wurde dass ich etwas zu viel auf den Rippen hatte beschloss ich etwas dagegen zu tun. Weniger Essen war die einfache Lösung. In meiner Hochphase gab es dann irrsinnigerweise nur noch eine große Portion Eis am Nachmittag. Nicht gesund aber wirkungsvoll. In kurzer Zeit habe ich erheblich abgenommen. Meine Eltern waren überfordert und auch sonst konnte keiner mit der Situation umgehen. Es dauerte einige Zeit bis ich wieder die Balance gefunden hatte zu einer ausgewogenen Ernährung. Dies ist mir allerdings nur gelungen, weil ich irgendwann so gestresst und erschöpft war dass ich anfing nach einer Lösung zu suchen. Nach viel Recherche über Ernährung und Muskelaufbau habe ich irgendwann den Absprung geschafft. Im Nachhinein wird mir klar, was mir gefehlt hatte war jemand der mich über Ernährung aufklärt. Vielleicht hatte ich dann schon früher die große Portion Eis gegen mehr Obst und Gemüse eingetauscht.

Fazit

Die Vorraussetzung für eine Essstörung ist eine gestörte Körperwahrnehmung auf der einen Seite und der gestörte Bezug zum Essen auf der anderen. In einer Gesellschaft wie unserer ist es schwierig keine Essstörung zu entwickeln. Alles muss schnell gehen. Sich Zeit zu nehmen fürs Essen oder auf den eigenen Körper zu hören wird immer mehr zur Ausnahme. Man sollte sich nicht überfordern und darauf hören was einem gut tut. Bei der Auswahl der Nahrungsmittel sollte man immer auf Frische und gute Qualität achten. Am wichtigsten ist es allerdings das Essen zu genießen und nicht zum Automatismus werden zu lassen.

Quellen

Abgelegt unter: adipositas , anoxerie , Binge Eating , bulimie , Essstörungen , fasten , orthorexie

Über Jann Glasmachers

Jann Glasmachers

Mein Name ist Jann Glasmachers, ich bin Inhaber des Gesunheitsfundaments und habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Heilpraktiker und holistischen Gesundheits-, Vitalkost- und Lebensberater. Ich blogge mit Leidenschaft, liebe Mikronährstoffe und interessiere mich sehr für die Gesetzmässigkeiten des Lebens und die Geheimnisse der Gesundheit. Nach langjähriger Krankheit habe ich mich auf den Weg gemacht das Puzzle der Gesundheit für mich zusammenzusetzen. Hierbei tun sich jeden Tag neue Erkenntnisse auf. Die Grundformel scheint jedoch universell gültig zu sein. Was sich dahinter verbirgt, lässt sich in dem Gesundheitsfundament nachlesen.

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