Nahrungsmittel Unverträglichkeiten - Worauf ist zu achten?
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind ein weitverbreitetes Phänomen, das Menschen weltweit betrifft. Sie entstehen, wenn der Körper bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht richtig verdauen oder verarbeiten kann. Dies führt zu einer Vielzahl von Symptomen, die von leichten Unannehmlichkeiten hin zu schweren gesundheitlichen Problemen reichen können. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, darunter Laktoseintoleranz, Fructose-Unverträglichkeit, Histaminintoleranz und Glutamat-Intoleranz. Wir beleuchten, was diese Unverträglichkeiten ausmacht, welche Symptome sie verursachen und wie man sie durch die richtige Ernährung managen kann.
Was genau ist eine Unverträglichkeit?
Lebensmittelunverträglichkeiten sind meistens Verwertungsstörungen von Nahrungsinhaltsstoffen ohne eine immunologische Reaktion. Pseudoallergische Symptome sind jedoch möglich, diese Beschwerden sind dann einer Allergie sehr ähnlich, erfolgen jedoch ohne eine immunologische Reaktion. (Daher entstammt der Begriff „Pseudo“.) Der Unterschied zu Nahrungsmittel Allergien ist, dass bei einer Allergie eine immunologische Reaktion und die Bildung von Antikörpern als Antwort auf bestimmte Nahrungsproteine erfolgt.
Ärztliche Unterstützung ist der erste Schritt
Grundsätzlich gilt, dass die Diagnose nur durch einen Arzt durchgeführt werden kann, der gerade auch unspezifische Symptome durch Untersuchungen den Ursachen zuordnen kann. Ob Allergien oder Intoleranzen, eine ärztliche Beratung gegen die Beschwerden ist immer sinnvoll, gerade da Magen-Darm-Beschwerden auch andere Ursachen haben können.
Welche Nahrungsmittelunverträglichkeit bedeutet was?
Laktoseintoleranz
Laktoseintoleranz ist eine Verdauungsstörung, bei der der Körper nicht in der Lage ist, Laktose, einen in Milch und Milchprodukten vorkommenden Zucker, effektiv zu verdauen. Diese Unverträglichkeit entsteht durch einen Mangel oder eine unzureichende Aktivität des Enzyms Laktase in der Dünndarmschleimhaut, welches für den Abbau von Laktose verantwortlich ist.
Bei Personen mit Laktoseintoleranz wird Laktose nicht angemessen in ihre einfacheren Bestandteile, Glucose und Galactose, gespalten und kann daher nicht richtig vom Körper aufgenommen werden. Laktoseintoleranz variiert in ihrer Intensität und kann sich im Laufe des Lebens entwickeln, da die Laktase-Aktivität bei vielen Menschen mit dem Alter abnimmt.
Häufige Symptome bei einer Intoleranz
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
Problematische Lebensmittel
- Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Sahne
- Lebensmittel, die Milchzusätze enthalten
Lösungsansätze
- Laktosefreie Milchprodukte und Alternativen wie Soja-, Mandel- oder Hafermilch
- Laktase-Enzympräparate zur Unterstützung der Verdauung
Fructose-Unverträglichkeit
Fructose-Unverträglichkeit, auch bekannt als Fructose-Malabsorption, ist eine Verdauungsstörung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Fruchtzucker (Fructose) effektiv zu absorbieren und zu verdauen. Diese Unverträglichkeit entsteht, wenn die Transportproteine im Dünndarm, die für die Aufnahme von Fructose in den Körper verantwortlich sind, nicht ausreichend funktionieren.
Dadurch kann Fructose nicht korrekt in den Blutkreislauf aufgenommen werden und gelangt stattdessen in den Dickdarm, wo sie auf andere Weise verarbeitet wird. Fructose-Unverträglichkeit bezieht sich spezifisch auf die Schwierigkeit des Körpers, Fructose zu verarbeiten, die in vielen Früchten, einigen Gemüsesorten und verschiedenen Süßungsmitteln enthalten ist.
Häufige Symptome
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Durchfall oder Verstopfung
Problematische Lebensmittel
- Früchte, insbesondere Äpfel, Birnen und Trockenfrüchte
- Honig und fructosehaltige Süßungsmittel
Lösungsansätze
- Fructosearme Diät mit Vermeidung hoher Fructosequellen
- Ausgewogene Aufnahme von Glucose, um die Fructoseabsorption zu verbessern
Lesetipp: Falls Du Dich tiefergehend über das Thema Fruktose und Glucose informieren möchtest, schau Dir auch diesen Artikel an.
Histaminintoleranz
Histaminintoleranz ist eine Unverträglichkeitsreaktion, die auftritt, wenn der Körper Schwierigkeiten hat, Histamin effektiv abzubauen. Histamin ist eine biogene Aminosäure, die natürlich im Körper vorkommt und in vielen Lebensmitteln, insbesondere in gereiften und fermentierten Produkten, enthalten ist. Bei Menschen mit Histaminintoleranz ist die Fähigkeit des Körpers, Histamin durch das Enzym Diaminoxidase (DAO) abzubauen, eingeschränkt, was zu einer Anhäufung von Histamin führt. Diese Intoleranz beruht auf einem Ungleichgewicht zwischen Histaminaufnahme und -abbau.
Häufige Symptome
- Kopfschmerzen und Migräne
- Hautausschläge und Juckreiz
- Magen-Darm-Beschwerden
Problematische Lebensmittel
- Gereifte Käsesorten und fermentierte Lebensmittel
- Alkoholische Getränke, insbesondere Rotwein
- Geräucherte Fleisch- und Fischwaren
Lösungsansätze
- Histaminarme Ernährung und Vermeidung von Histaminliberatoren
- Einsatz von DAO-Enzympräparaten zur Unterstützung des Histaminabbaus
Lesetipp: Möchtest Du mehr über Histamintoleranz erfahren, dann wird Dich dieser Artikel in unserem Gesundheitsratgeber interessieren.
Glutamat-Intoleranz
Glutamat-Intoleranz, oft als „Chinesisches Restaurant-Syndrom“ bezeichnet, ist eine Reaktion auf Mononatriumglutamat (MSG), einen häufig verwendeten Geschmacksverstärker. Glutamat-Intoleranz ist eine Empfindlichkeitsreaktion des Körpers auf Glutamat, eine natürlich vorkommende Aminosäure, die häufig als Geschmacksverstärker in Form von Mononatriumglutamat (MSG) in Lebensmitteln verwendet wird.
Bei dieser Intoleranz reagiert der Körper auf die Aufnahme von Glutamat in höheren Konzentrationen, wie sie in bestimmten verarbeiteten Lebensmitteln und Fertiggerichten vorkommen können. Diese Reaktion ist nicht allergischer Natur, sondern beruht auf einer individuellen Empfindlichkeit gegenüber Glutamat.
Häufige Symptome
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühl
- Übelkeit
Problematische Lebensmittel
- Fertiggerichte und Fast Food
- Gewürzmischungen und Soßen
- Bestimmte Snacks und Chips
Lösungsansätze
- Vermeidung von Lebensmitteln mit zugesetztem Glutamat
- Natürliche Würzalternativen wie Kräuter und Gewürze
Glutenunverträglichkeit (Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität)
Glutenunverträglichkeit, auch als Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität bekannt, ist eine Reaktion des Körpers auf Gluten, ein Protein, das in Weizen, Gerste und Roggen enthalten ist. Diese Unverträglichkeit unterscheidet sich von Zöliakie und Weizenallergie, da sie nicht durch die gleichen immunologischen oder allergischen Mechanismen verursacht wird. Bei Personen mit Glutenunverträglichkeit wird Gluten vom Körper als potenziell problematisch wahrgenommen, was zu einer Reaktion führt, ohne dass eine autoimmune oder allergische Ursache vorliegt.
Häufige Symptome
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Müdigkeit
Problematische Lebensmittel
- Weizen, Gerste, Roggen und daraus hergestellte Produkte
- Verstecktes Gluten in Soßen, Fertiggerichten und Bier
Lösungsansätze
- Glutenfreie Ernährung mit Alternativen wie Mais, Reis und glutenfreiem Hafer
- Sorgfältige Überprüfung von Lebensmitteletiketten auf verstecktes Gluten
Sojaunverträglichkeit
Sojaunverträglichkeit entsteht durch eine Reaktion des Immunsystems auf Proteine, die in Sojabohnen und sojahaltigen Produkten enthalten sind. Bei dieser Unverträglichkeit identifiziert der Körper fälschlicherweise bestimmte Sojaproteine als schädlich, was zu einer immunologischen Reaktion führt.
Häufige Symptome
- Hautreaktionen
- Magen-Darm-Beschwerden
Problematische Lebensmittel
- Sojaprodukte wie Tofu, Sojamilch und Sojasoße
- Lebensmittel mit Sojalecithin und Sojaprotein
Lösungsansätze
- Vermeidung von Sojaprodukten und sojahaltigen Lebensmitteln
- Alternativen wie Mandel-, Reis- oder Hafermilch
Stärkeunverträglichkeit
Stärkeunverträglichkeit ist eine seltene Verdauungsstörung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Stärke, ein komplexes Kohlenhydrat, das in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, effektiv zu verarbeiten. Diese Unverträglichkeit resultiert aus einer unzureichenden Produktion oder Funktion von Enzymen wie Amylase, die für den Abbau von Stärke in einfachere Zucker wie Glucose verantwortlich sind. Bei Personen mit Stärkeunverträglichkeit wird Stärke nicht vollständig in ihre verwertbaren Bestandteile zerlegt, was zu einer beeinträchtigten Verdauung führt. Diese Art der Unverträglichkeit betrifft die Verarbeitung von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchten.
Häufige Symptome
- Verdauungsprobleme
- Blähungen
- Unwohlsein nach dem Verzehr stärkehaltiger Lebensmittel
Problematische Lebensmittel
- Getreide, Getreideprodukte
- Kartoffeln, Hülsenfrüchte
Lösungsansätze
- Vermeidung stärkehaltiger Lebensmittel
- Einsatz von Verdauungsenzymen
Bestimmte Diäten
Im bestimmten Fällen können besondere Diätphasen nützlich sein. Wir stellen hier einige vor:
Unser Fazit zu Nahrungsmittel Unverträglichkeiten
Das Verständnis und die richtige Handhabung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind entscheidend für eine gute Lebensqualität. Durch die Anpassung der Ernährung und das Meiden bestimmter Lebensmittel können viele der unangenehmen Symptome vermieden oder zumindest gemildert werden. Es ist wichtig, die Signale des eigenen Körpers zu hören und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Wenn Du auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtest und sie durch andere Lebensmittel ersetzt, wird der Umgang mit der Lebensmittelunverträglichkeit Dich in Deinem Alltag deutlich weniger einschränken und das Bauchgrummeln oder die anderen Symptome Deinen Alltag weniger begleiten.