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Autor: Jann Glasmachers

Rotationsdiät - Maskierte Allergien erkennen

Rotationsdiät

Ich habe Euch ja bereits in meinem Artikel zur Eliminationsdiät darüber berichtet, wie ich die Nahrungsmittel aufgespürt habe, die mir in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme bereiteten.

Darin gehe ich auch explizit auf den Ausschluss von krankmachenden Substanzen ein und gebe konkrete Anregungen, welche Nahrungsmittel in Frage kommen und welche nicht. Darauf aufbauend möchte ich Euch nun in diesem Artikel die Rotationsdiät als eine Alternative zur Eliminationsdiät vorstellen.

Worum geht es in der Rotationsdiät?

Zunächst geht es grundlegend darum herauszufinden, welche Nahrungsmittel als Ursache für die jeweiligen Beschwerden und Erkrankungen in Frage kommen könnten. Zu den häufigsten Erkrankungen, verursacht durch Lebensmittel, zählen u. a. Magen-Darm-Störungen, rheumatische Erkrankungen, Migräne und Allergien. Die meisten dieser „allergischen“ Reaktionen lassen sich weder mit den üblichen schulmedizinischen noch mit den alternativmedizinischen Tests exakt nachweisen.

Ein sogenannter Prick-Test kann somit nur wenig Aufschluss über tief verwurzelte Unverträglichkeiten geben. Dabei existiert das Wissen zur eigentlichen Lösung der Problematik „Nahrungsmittelunverträglichkeit“ schon lange. In den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts machte der Medizinstudent Herbert Rinkel (USA) eine interessante Entdeckung. Er bekam Woche für Woche 12 Hühnereier von seinem Vater geschenkt. Mit der Zeit entwickelte er einen therapieresistenten Dauerschnupfen und brachte diesen in Zusammenhang mit den Eiern. Für den Eigenversuch nahm er zunächst 6 rohe Hühnereier zu sich, ohne das eine nennenswerte Reaktion auftrat. Anschließend verzichtete er 5 Tage auf den Verzehr der Eier, wobei sich die Symptome allmählich besserten. Am sechsten Tag, als er erneut Eier zu sich nahm, trat eine heftige allergische Reaktion auf. Rinkel begründete aufgrund dieser Erfahrung seine folgende Theorie:

  • Manche Menschen reagieren mit Beschwerden auf Lebensmittel, die sie täglich zu sich nehmen, aber die Reaktion tritt mit Verzögerung auf.
  • Oft fühlen sich die Menschen sogar nach Verzehr des „Übeltäters“ zunächst besser.
  • Wird das Nahrungsmittel aus dem Speiseplan gestrichen und durch ein anderes ersetzt, entwickeln einige Personen eine Unverträglichkeitsreaktion auf das Ersatzlebensmittel, weil sie nun dieses sehr häufig verzehren.

Naturheilkundler und Ernährungsberater vermuten schon länger, dass es neben der klassischen Allergie vom Soforttyp, gerade im Bereich Ernährung eine ganze Reihe von Unverträglichkeiten gibt, die sich mit den üblichen Tests nicht nachweisen lassen. Die Reaktionen auf das allergieverursachende Lebensmittel treten Stunden manchmal erst Tage nach dem Verzehr auf und können somit nicht mehr in den direkten Zusammenhang gebracht werden.

Allergische Reaktion auf häufig verzehrte Lebensmittel

Wie der Selbstversuch von Herbert Rinkel zeigt, kann man eine maskierte (versteckte) Allergie, genau auf die Lebensmittel entwickeln, die man am häufigsten bzw. am liebsten isst. Ein Hinweis auf eine maskierte Allergie liegt darin, dass man sich nach dem Genuss vorübergehend wohlfühlt. Verzichtet man jedoch einen Tag auf das unverträgliche Lebensmittel, fühlt man sich schlechter.

Die Symptome einer maskierten Allergie sind vielfältig:

  • Kopfschmerzen
  • Hyperaktivität
  • rheumatische Beschwerden
  • chronische Müdigkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. häufige Übelkeit, Durchfall, Blähungen)
  • Dauerschnupfen
  • Herzrasen
  • Hautausschlag
  • Wasseransammlungen
  • oder auch hartnäckiges Übergewicht

Diese Symptome können selbstverständlich viele Ursachen haben und sollten deswegen im Einzelfall genau abgeklärt werden. Auch die häufigen Unverträglichkeiten wie Gluten, Milchzucker, Histamin und Fruchtzucker sollten ausgeschlossen werden, bevor man damit beginnt die Ernährung umzustellen.

Erster Schritt: Risikoarme Diät

Es gibt bestimmte Lebensmittel die häufiger als andere eine maskierte Allergie auslösen können: Kuhmilch und -produkte, Weizen, Roggen, Zucker, Eier, Kaffee, Hefe sowie Zitrusfrüchte. Damit auch individuelle Unverträglichkeiten nicht außer Acht gelassen werden, sollte man im ersten Schritt eine risikoarme Testdiät durchführen, bevor man sich der eigentlichen Rotationsdiät widmet.

Man sollte sich mindestens 5 Tage risikoarm bzw. allergenarm ernähren. Dabei sollte man sich auf unkomplizierte Nahrungsmittel konzentrieren, die erfahrungsgemäß nur bei wenigen Betroffenen eine Unverträglichkeit auslösen:

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  • Lammfleisch
  • Truthahn
  • Kaninchen
  • Forelle
  • Birnenkompott
  • Honigmelone
  • Süsskartoffeln,
  • Buchweizen
  • Reis
  • Pfeilwurzelmehl
  • Sago
  • Zucchini,
  • Kürbis
  • grüne Bohnen
  • Brokkoli
  • Avocados
  • kalt gepresstes Sonnenblumen- oder Olivenöl
  • Meersalz
  • Wasser

Lebensmittel die man wissentlich nicht verträgt, lässt man selbstverständlich weg. Schon während dieser Testphase kann es zu Entgiftungs-Reaktionen wie Kopfschmerzen oder Unwohlsein kommen. Um Beschwerden besser lokalisieren zu können, empfiehlt es sich schon während der Testphase ein Befindlichkeitstagebuch zu schreiben, um Auslöser und Symptome in einen Zusammenhang bringen zu können. Sofern keine Symptome aufgetreten sind, kann nach zwei Tagen ein weiteres Lebensmittel ausgetestet werden. Haben sich die Beschwerden durch das Nahrungsmittel verschlechtert, sollte man warten, bis die Symptome verschwunden sind, bevor ein weiteres Lebensmittel ausprobiert wird. Es ist auch möglich, verschiedene Lebensmittel auf einmal wiedereinzuführen, um die Testphase insgesamt zu verkürzen - sonst bräuchte man bei z. B. 20 zu testenden Lebensmitteln allein 41 Tage für die Testphase!

Treten allerdings Symptome nach Verzehr verschiedener neuer Lebensmittel auf, müssen diese nochmals einzeln getestet werden, um herauszufinden, welches nun die Beschwerden ausgelöst hat. Da bei der Wiedereinführung allergieauslösender Stoffe – nach der Abstinenz von einigen oder mehreren Tagen – heftige Symptome (z. B. eine starke Migräneattacke) auftreten können, ist es sinnvoll, die Testdiät unter Aufsicht eines Arztes durchzuführen. Wenn man sich jedoch nach den 5 Tagen besser als zuvor fühlt, kann mit der eigentlichen Phase der Rotationsdiät begonnen werden.

Die Rotationsdiät im 4-Tages-Rhythmus

Hat man herausgefunden, welche Nahrungsmittel eine allergische Reaktion hervorrufen, streicht man diese für die nächsten Monate aus dem Speiseplan. Falsch wäre an dieser Stelle jedoch das Problem-Lebensmittel einfach durch ein anderes zu ersetzen. Ersetzt man beispielsweise Kuhmilch durch Soja-Milch, kann der Körper eine Allergie auf das Ersatzprodukt entwickeln. Hierbei greift das Prinzip der Rotationsdiät: Die unverträglichen Lebensmittel sind tabu, die verträglichen aber werden auf einen Vier-Tage-Rhythmus verteilt: Am ersten Tag der Diät darf man alle Lebensmittel der ersten Liste essen, am zweiten Tag alle Nahrungsmittel der zweiten Liste usw., so dass die gleichen Bestandteile eines Essens nur alle vier Tage auf den Tisch kommen.

Bei manchen kann ein 4-Tages-Rhythmus nicht ausreichend sein, um den Körper von den allergischen Reaktionen zu befreien. Die chronischen Beschwerden und Überempfindlichkeitsreaktionen bleiben somit trotz der Diät bestehen. In diesem Fall sollte man die Diät mit einem 7-Tages-Plan wiederholen.

Vorsicht bei Lebensmitteln gleichen Typs

Menschen mit maskierten Allergien reagieren häufig auf Lebensmittel der gleichen Familie. Wer als am einen Tag Bohnen isst, sollte am nächsten Tag keine Erbsen essen. Denn beide zählen zu der Familie der Hülsenfrüchte. Man sollte mindestens 1 Tag Abstand einhalten. Es geht darum, sich einen vollwertigen Speiseplan aufzubauen, der auf gewissen Prinzipien beruht:

  • Erstens, das gleiche Nahrungsmittel darf nur alle vier Tage verzehrt werden.
  • Zweitens, zwischen der Aufnahme verwandter Lebensmittel muss mindestens ein Tag Pause liegen.

Um eine Mangelernährung zu vermeiden ist es wichtig, jeden Tag reichlich stärkehaltige Lebensmittel (Kartoffeln, Getreide oder Pseudogetreide wie Buchweizen, Amaranth, Quinoa) sowie Gemüse und eventuell Obst zu verzehren - natürlich jeweils nur von den Gruppen, die am jeweiligen Tag zugelassen sind. Nach einigen Monaten Rotationsdiät, kann man (unter ärztlicher Aufsicht) testen, ob die unverträglichen Lebensmittel wieder ohne Beschwerden genossen werden können. Allgemein wird jedoch empfohlen im Anschluss an die Diät dauerhaft auf diese Lebensmittel zu verzichten, um den Körper nicht ständig mit Allergie-Reaktionen zu belasten.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind ein Phänomen der Neuzeit, denn sie beruhen zum Teil auf der Vielfalt von Nahrungsmitteln, die wir tagtäglich einnehmen. Je mehr verschiedene Lebensmittel wir verzehren, desto mehr potentiell allergieauslösende Stoffe gelangen in den Organismus. Daraus ergibt sich der naheliegende Ratschlag, sich gemäß den Jahreszeiten zu ernähren und regionale Erzeugnisse zu bevorzugen. Dies sorgt für regelmäßige Abwechslung und grenzt die Anzahl der allergieauslösenden Stoffe ein.

Quellen

Abgelegt unter: Diät , Lebensmittelallergie , Maskierte Allergien , Rotationsdiät , Versteckte Allergie

Über Jann Glasmachers

Jann Glasmachers

Mein Name ist Jann Glasmachers, ich bin Inhaber des Gesunheitsfundaments und habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Heilpraktiker und holistischen Gesundheits-, Vitalkost- und Lebensberater. Ich blogge mit Leidenschaft, liebe Mikronährstoffe und interessiere mich sehr für die Gesetzmässigkeiten des Lebens und die Geheimnisse der Gesundheit. Nach langjähriger Krankheit habe ich mich auf den Weg gemacht das Puzzle der Gesundheit für mich zusammenzusetzen. Hierbei tun sich jeden Tag neue Erkenntnisse auf. Die Grundformel scheint jedoch universell gültig zu sein. Was sich dahinter verbirgt, lässt sich in dem Gesundheitsfundament nachlesen.

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