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Autor: Jann Glasmachers

Der ökologische Fußabdruck - Und wie man ihn verkleinert

in der arte Dokumentation "Weniger ist mehr", die vor einigen Wochen lief, ging es in einigen Abschnitten um den sogenannten "ökologischen Fußabdruck"und wie man diesen verkleinert.

Mich hat es natürlich interessiert, ob ich rein intuitiv schon gut im Thema drin bin. Wie vermutet gab es da noch reichlich Luft nach oben, was mich dann auch motiviert hat einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben. Ich halte das Thema "Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks" für sehr wichtig, wenn man beabsichtigen sollte für sich und sein Leben ein Stück weit Verantwortung zu übernehmen. Die Nachwelt könnte davon schließlich profitieren.

Was genau ist der ökologische Fußabdruck?

Diese Frage stellt sich natürlich erst einmal. Die Erklärung ist aber relativ einfach: Als ökologischen Fußabdruck bezeichnet man die Fläche auf der Erde die notwendig ist, um den alltäglichen Ressourcenbedarf der Menschen abzudecken. Unter alltäglichen Ressourcen verstehen wir hier z.B. hier Kleidung, Nahrung, Energie aber auch Entsorgung und Recycling.

Ökologischer Fußabdruck

Die errechnete Fläche wird auf die Anzahl der Menschen auf dieser Erde hochgerechnet und mit den real verfügbaren Flächen abgeglichen. Als Maßeinheit werden die Werte in Hektar pro Person angegeben. Wir erhalten also eine Art Abbild wie es um unseren Ressourcenverbrauch steht. Ich hatte übrigens 4,5 Hektar, was mich ziemlich schockiert hatte. Genaugenommen bräuchte man für mein Alltagsleben 2,5 Erden. Ich liege da zwar noch unter dem Durchschnittsdeutschen. Das soll aber in Zukunft anders werden und sich noch weiter verkleinern. Schaut man sich Hochrechnungen zu den einzelnen Ländern an fällt auch sehr schnell auf, dass die meisten Länder sich schon im defizitären Bereich befinden.

Mit anderen Worten bedeutet dies, dass im Schnitt der Lebensstandard der Weltbevölkerung die Biokapazitäten unseres Planeten übersteigt.

Region / LandBevölkerung*Öko- logischer
Fuß- abdruck**
Bio- kapazität**Öko- logisches Defizit
oder Reserve**
Welt6.739,62,71,80,7 Defizit
Afrika938,41,41,51,1 Reserve
Mittlerer Osten
und Zentralasien
382,62,50,90,4 Defizit
Asien-Pazifik3.725,21,60,90,6 Defizit
Südamerika390,12,77,42,7 Reserve
Zentralamerika
und Karibik
66,81,71,00,6 Defizit
Nordamerika448,96,24,10,7 Defizit
EU495,14,72,20,5 Defizit
Europa (ohne EU)238,14,04,91,2 Reserve
Amerika
Brasilien191,52,99,66,7 Reserve
Kanada33,36,414,98,5 Reserve
USA305,07,23,93,3 Defizit
Asien
VR China1.358,82,10,91,3 Defizit
Indien1.190,90,90,50,4 Defizit
Israel7,14,00,33,7 Defizit
Japan126,54,20,63,6 Defizit
Katar1,411,72,19,6 Defizit
Europa
Belgien10,67,11,35,8 Defizit
Dänemark5,58,34,83,4 Defizit
Deutschland82,54,62,02,6 Defizit
Finnland5,36,212,26,0 Reserve
Frankreich62,14,93,01,9 Defizit
Norwegen4,84,85,40,6 Reserve
Schweden9,25,79,53,8 Reserve
Schweiz7,65,01,23,8 Defizit
UK61,54,71,33,4 Defizit

* Millionen, ** ha/Person - Quelle Wikipedia: Ökologischer Fußabdruck und Biokapazität (2012)

Idee und Konzept für diese Berechnungsgrundlage entwickelten 1994 übrigens Mathis Wackernagel und William Rees. 2003 wurde dann von Wackernagel das Global Footprint Network gegründet, das u. a. von der Nobelpreisträgerin Wangari Maathai, dem Gründer des Worldwatch Institute Lester R. Brown und Ernst Ulrich von Weizsäcker unterstützt wird (Quelle: Wikipedia).

Zeit zum Umdenken also. Ich las vor kurzem einen Satz, der an dieser Stelle gut passt: "Wer kann die Welt noch retten? JEDER!" Da ich zur Gruppe "Jeder" gehöre habe ich mich aufgemacht zu schauen, was denn alles dazu beiträgt den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Fakt ist, dass wir Menschen zu viel verbrauchen. Dabei ist es unerheblich welchen Bereich wir uns dabei herauspicken (Luft, Wasser, Rohstoffe, Boden…). Unser Konsum übersteigt schlicht und einfach das Angebot der natürlichen Ressourcen. Eine Größe von ca. 50% schwebt dazu im Raum. In Erden gerechnet wären das ca. 1,5 Erden die wir schon heute benötigen. 2030 wären es bereits zwei. Düstere Aussichten also, solange wir untätig bleiben.

Was können wir also tun?

Auf der Seite footprint-deutschland.de kann man zunächst einmal seinen persönlichen Fußabdruck online berechnen lassen. Hier fallen einem schon eine Menge Details des täglichen Lebens auf, bei denen man den Bedarf gut und gerne runterschrauben könnte. Zur besseren Übersicht habe ich zwischen dem privaten Verbrauch und dem Verbrauch am Arbeitsplatz unterschieden.

Optimierungskriterien für den privaten Verbrauch

  • Art der Behausung verkleinern / verändern (Für die meisten Eigenheimbesitzer eher unwahrscheinlich.)
  • Größe der Behausung verkleinern (Auch wenn neben dem großen Auto, eine große Wohnung für die Deutschen auch ein Statussymbol darstellt, auch diesen Punkt mal in Betracht ziehen)
  • Anzahl der Personen im Wohnraum erhöhen (Der Gedanke einer WG ist nicht neu, möglicherweise wird es in naher Zukunft nur noch für die wenigsten möglich sein eine Wohnung nur für sich, Partner oder Familie zu finanzieren. Aber das bleibt abzuwarten.)
  • Optimierung der Heizenergie im Haushalt
  • Runterregeln der Raumtemperatur im Wohnraum
  • Sanierung der Hausdämmung (Für Mieter schwer umsetzbar!)
  • Stromanbieter wechseln hin zu zertifizierten Ökostromanbietern
  • Stromverbrauch reduzieren
  • Energiesparlampen verwenden (Bitte keine gesundheitsschädlichen Quecksilberlampen!)
  • Elektronische Geräte nach Benutzung "ganz" ausschalten (auch kein Standby)
  • Licht löschen nach verlassen der Räumlichkeiten
  • Stundenanzahl der Benutzung von elektrischen Geräten reduzieren
  • Benutzung der Waschmaschine reduzieren
  • Zeit unter der Dusche reduzieren (Das dürfte leicht fallen!)
  • Warmwasser nicht über Strom beziehen (Über Solarenergie kann man auch Warmwasser bereitstellen!)
  • Generell den Wasserverbrauch reduzieren
  • Reduzierung der täglichen Konsumgüter (Süßwaren, Freizeitaktivitäten, Elektroartikel, Möbel, Innenausstattung,…)
  • Recyclingpapier benutzen (und, wenn möglich, doppelseitig benutzen)
  • Kostenlose Werbemagazine und Tageszeitungen unterbinden
  • Gebrauch von Hygiene und Konsumartikeln reduzieren
  • Konsum von neuen Kleidungsstücken reduzieren, oder auf Second Hand ausweichen
  • Müllvolumen reduzieren
  • Müll trennen und vor allem mehr "kompostierbaren" Müllanteil generieren
  • Fleisch und Fischkonsum deutlich reduzieren, idealerweise vegan leben
  • Statt Flaschenkonsum, das Leitungswasser filtern
  • Regionale Lebensmittel kaufen und dann natürlich grundsätzlich Bio
  • Frische Produkte kaufen
  • Strecken mit dem Auto, Flugzeug reduzieren, wenn möglich die Bahn nehmen oder gar das Fahrrad benutzen.
  • Wenn möglich Synergien erzeugen und mehr Personen während einer Fahrt mitnehmen
  • Generell ein Fahrzeug anschaffen mit langer Lebensdauer und einem äußerst geringem Kraftstoffverbrauch

Optimierungskriterien für den Verbrauch am Arbeitsplatz

  • Ein Firmenfahrzeug anschaffen mit langer Lebensdauer und einem äußerst geringem Kraftstoffverbrauch (sollte mind. 2 Liter weniger verbrauchen als das jetzige)
  • Lebensdauer des Arbeitsgeräts verlängern (Qualitätsprodukte, die auch reparaturfreundlich sind)
  • Fahrgemeinschaften bilden (s.o. bei privaten Maßnahmen)
  • Nutzung von Leasing, besonders bei hochwertigen Produkten (Servicevertrag mit langer Nutzung)
  • Papierverbrauch generell reduzieren und auf Recyclingpapier umsteigen (wenn möglich beidseitige Nutzung)
  • Auf upcycle- oder recyclebare Produkte setzen
  • Produkte die nicht mehr genutzt werden, wie z.B. alte Handy ins Recycling geben (Handy abgeben bei: https://www.handysfuerdieumwelt.de)
  • Wasserverbrauch reduzieren (s.o. bei privaten Maßnahmen)
  • Elektronische Geräte nach Benutzung "ganz" ausschalten (auch kein Standby)
  • Generelle Verwendung von stromsparenden Geräten

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Dies sind nur ein paar Anregungen, wie man den eigenen ökologischen Fussabdruck relativ erfolgreich reduzieren kann. Auch wenn aller Anfang zuerst schwer erscheint, gehen Maßnahmen, wie so viele andere Dinge, auch in kürzester Zeit in Fleisch und Blut über.

Ich hoffe, dass ich euch einige Tipps zu diesem Thema geben konnte. Den Rest der Strecke müsst ihr dann eigenverantwortlich selbst gehen um euer Leben nachhaltiger zu gestalten. Ich bin mittlerweile schon mittendrin mein Leben in Richtung Nachhaltigkeit auszurichten und so schwer ist das auch gar nicht. Man muss nur anfangen!

Quellen

Abgelegt unter: nachaltigkeit , Ökologie , Umwelt

Über Jann Glasmachers

Jann Glasmachers

Mein Name ist Jann Glasmachers, ich bin Inhaber des Gesunheitsfundaments und habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Heilpraktiker und holistischen Gesundheits-, Vitalkost- und Lebensberater. Ich blogge mit Leidenschaft, liebe Mikronährstoffe und interessiere mich sehr für die Gesetzmässigkeiten des Lebens und die Geheimnisse der Gesundheit. Nach langjähriger Krankheit habe ich mich auf den Weg gemacht das Puzzle der Gesundheit für mich zusammenzusetzen. Hierbei tun sich jeden Tag neue Erkenntnisse auf. Die Grundformel scheint jedoch universell gültig zu sein. Was sich dahinter verbirgt, lässt sich in dem Gesundheitsfundament nachlesen.

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