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Autor: Jann Glasmachers

Allergie

Unter einer Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des (menschlichen aber auch tierischen) Organismus zu verstehen. Das Immunsystem reagiert dabei mit einer überschießenden Abwehrreaktion gegen bestimmte, normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene). Oft gehen derartige Abwehrreaktionen zudem mit entzündlichen Prozessen einher. Die Symptome sind insgesamt vielfältig und können in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen auftreten.

Symptome

Allergische Symptome können von mild, über schwerwiegend bis hin zu akut lebensbedrohlich sein. Je nach dem, auf welche Allegene eine Überempfindlichkeit besteht, können die Symptome nur Saisonal auftreten (z.B. bei Pollenallergien) oder ganzjährig (z.B. bei Reaktionen auf Hausstaubmilben).

Je nach Krankheitsform können Symptome an verschiedenen Organen auftreten:

  • an den Schleimhäuten (allergische Rhinitis [Heuschnupfen], Mundschleimhautschwellungen, Konjunktivitis [Bindehautentzündung])
  • an den Atemwegen (Asthma bronchiale)
  • an der Haut (atopische Dermatitis [Neurodermitis], Kontaktekzem, Urtikaria)
  • im Gastrointestinaltrakt (Erbrechen, Durchfälle, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern)
  • systemisch als akuter Notfall (anaphylaktischer Schock)

Die Krankheitsformen können sowohl einzeln, als auch als Mischformen auftreten. Im Laufe des Lebens können sich die Symptome verändern bzw. verschlimmern (allergic march/ Etagenwechsel). Es können auch weitere Allergien entstehen. Bei Säulingen zeigt sich jedoch auch oft eine gegenteilige Entwicklung: Nahrungsmittelallergien entwickeln sich bei ihnen bis zum 5. Lebensjahr meistens rückläufig, bis schließlich gar keine allergische Reaktion auf entsprechende Nahrungsmittel auftritt.

Auslöser

Auslöser allergischer Reaktionen sind die Allergene, die sehr häufigEnzyme bzw. Proteine sind (mit einigen Ausnahmen). Sie lassen sich nach verschiedenen Betrachtungsweisen einteilen:

  • nach Allergenquelle (Tierhaarallergene, Pollenallergene, Hausstaubmilbenallergene)
  • nach Art des Kontakts mit den Allergenen (Inhalationsallergene, Nahrungsmittelallergene)
  • nach dem Pathomechanismus, durch den die Allergene eine allergische Reaktion auslösen (IgE-reaktive Allergene, Kontaktallergene)
  • nach Frequenz ihrer Erkennung durch IgE-Antikörper in Haupt- und Nebenallergene
  • nach ihrer Aminosäure-Sequenz in bestimmte Allergengruppen (Gruppe-5-Graspollenallergene) oder in bestimmte Proteinfamilien (Lipocaline, Profiline)

Außerdem kann es bei einigen Allergien zum Auftreten von Kreuzallergien kommen. Dies ist der Fall, wenn Antikörper, die gegen ein bestimmtes Allergen gerichtet sind (aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit etwa) auch andere Allergene erkennen können. So tritt etwa bei der Birkenpollenallergie oft eine Kreuzreaktion mit Äpfeln auf. Selbst, wenn der Allergiker primär nicht gegen Äpfel allergisch ist, können dann bei deren Verzehr Symptome wie etwa Jucken der Mundschleimhaut auftreten.

Allergietests

Zur Abklärung von Allergien stehen verschiedene Test zu Verfügung:

  • Hauttests (u.a. Pricktest)
  • weitere Provokationstests
  • Blutuntersuchungen

Welcher davon für Sie am geeignetsten ist, wird sich bei einer ärztlichen Konsultation herausstellen.

Ursachen

Die epidemiologische Entwicklung der Industrieländer weist in den vergangenen Jahrzehnten einen Anstieg der Allergien-Häufigkeit auf. Eine eindeutige Erklärung dafür gibt es nicht. Jedoch lassen sich einige Faktoren (hier ein zentraler Auszug) benennen, die die Allergie-Anfälligkeit erhöhen können.

  • Genetische Faktoren
  • Hierbei gibt es jedoch nicht ein einzelnes Allergie-Gen, da die Allergie scheinbar unterschiedlich genetisch determiniert ist.
  • Hygienehypothese
  • Die sogenannte „Dreck- und Urwaldhypothese“ nimmt an, dass aufgrund hoher bis übertriebener Hygienestandards das Immunsystem „unterfordert“ wird und dadurch weniger aktiv ist. Durch den mangelnden Kontakt mit bestimmten Bakterien – vor allem in der frühen Kindheit – entwickelt sich das Immunsystem in einer stärker mit allergischen Reaktionen assoziierten Art und Weise.
  • Umweltverschmutzung
  • Allergene wie etwa das der Birke können sich an Dieselrußpartikel anheften, wodurch sie beim Einatmen in tiefere Lungenabschnitte gelangen können.
  • (Veränderte) Lebensgewohnheiten
  • Es wird vermutet, dass sich Rauchen, Autoabgase, Stress, veränderte Ernährungsgewohnheiten, ebenso wie ein veränderter individueller Lebensstil, sich positiv auf die Entwicklung von Allergien auswirken. [12]

Sollten Sie vermuten, an einer Allergie zu leiden oder diese bereits diagnostiziert bekommen haben, ist es in jedem Fall ratsam, die Behandlung mit Ihrem Arzt zu besprechen. Auch für Informationen zur Prophylaxe sollten Sie sich an diesen wenden, weshalb an dieser Stelle nicht inhaltlich auf Therapieansätze eingegangen wird.

Quelle

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