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Autor: Jann Glasmachers

Ayurveda - Älteste ganzheitliche Heilkunst

So wie der Grund eines Sees deutlich sichtbar wird, wenn die Wellen an der Oberfläche sich legen, so kann das wahre Selbst wahrgenommen werden, wenn sich die Erscheinungsformen des Geistes legen. (Swami Sivananda)

Ayurveda ist überall. „Wellness“-Badezusätze, Massagen und Teemischungen tragen heute gerne den Beinamen Ayurveda. Ayurveda bedeutet so viel wie „Die Wissenschaft vom Leben“. Jeder hat schon mal davon gehört, aber sich etwas darunter vorstellen können die wenigsten.

Im Yoga, einem festen Bestandteil des Ayurveda, spricht man von „Ahimsa“, einer Haltung der Gewaltlosigkeit. In diesem Sinne sind ayurvedische Rezepte vegetarisch. Genau wie Yoga ist Ayurveda von der Nischenlehre in den letzten Jahren immer mehr zum festen Bestandteil einer bestimmten Gesellschaftsgruppe geworden.

Definition

Ayurveda ist die älteste ganzheitliche Heilkunst und hat ihren Ursprung in Indien. Mit „Wissenschaft“ ist hier nicht die spezialisierte Forschung gemeint sondern eher angeborenes Wissen mit universeller Gleichgültigkeit. „Leben“ heißt das Potenzial einer universellen Lebensspanne mit allen Altersphasen auszuschöpfen. Zentrale Elemente des Ayurvedas sind:

  • Ayurveda-Massage und -Reinigungstechniken
  • die Ernährungslehre
  • spirituelle Yogapraxis
  • Pflanzenheilkunde

Die Ayurveda ist in erster Linie eine Präventionslehre. Das Hauptbemühen des Ayurveda liegt darin, dass Körper und Geist in Gleichgewicht bleiben und gar nicht erst krank werden. Sollte der Köper dann doch einmal einer Behandlung bedürfen sind massive Gegenmaßnahmen durchzuführen, um die Krankheit aus dem Körper zu beseitigen. Diese Kräuteranwendungen und Diäten haben wenig mit den westlichen Wellnessangeboten zu tun, die den ungeschützten Begriff des Ayurveda verwenden.

Ayurvedische Küche

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Die ayurvedische Küche zeichnet sich durch Achtsamkeit und Hingabe aus. Nahrung wird als Geschenk angesehen, das dazu da ist, Körper und Geist gesund zu halten. Der Ablauf in der klassischen ayurverdischen Küche war vor, während und nach dem Zubereitungs-, bzw. Essensvorgang von zeremoniellen Abläufen geprägt, welche heute nach wie vor in ähnlicher Form Gültigkeit haben:

  • Man schaffe eine schöne Atmosphäre und zündet eine Kerze an
  • Man sammelt kurz seine Sinne und legt beide Hände für zwei Minuten auf den Bauchnabel. Dabei konzentriert man sich auf die Atmung
  • Man sorgt für eine sich wiederholende Tätigkeit (z.B. Gemüse waschen und schneiden)
  • Unterhaltungen sollten im Anschluss möglichst vermieden werden, die Ruhe und der Genuss des Essens steht im Vordergrund.

Nahrung ist Seelentherapie

Man unterscheidet im Ayurveda die Nahrungsmittel nicht nur nach der Wirkung auf den Körper, sondern auch nach der Wirkung auf den Geist. Man hat im Ayurveda die Überzeugung, dass es drei grundlegende energetische Prinzipien gibt. Die erleuchteten Seher, auch Rishis genannt, erkannten eine enge Wechselbeziehung zwischen dem Menschen und der ihm umgebenden Welt. In der materiellen Welt sahen sie ein Abbild einer größeren, zeitlosen Energie. Diese schöpferische Energie zeichnet sich durch die folgenden drei Qualitäten aus, die in der Natur zu finden sind, die sogenannten Gunas. Auch Nahrungsmittel werden diesen drei Gunas zugeordnet.

Sattva: Die Qualität der Reinheit und Göttlichkeit

Den sattvischen Lebensstil prägt eine bewusste, ganzheitliche und spirituelle Lebensführung. Dazu gehören neben der Achtsamkeit mit sich selbst, die schönen Künste und der Aufenthalt in der Natur, außerdem die Vermeidung von schädlichen Einflüssen und Gewalt auf Körper und Geist. Zum sattvischen Lebensstil zählt auch der vegetarische Ernährungsstil.

Entgegen der weit verbreiteten Auffassung ist Ayurveda als Therapieform nicht strikt vegetarisch. Bei körperlicher Auszährung werden zur Stärkung auch Fleisch und Fisch eingesetzt. Der Verzicht auf beides wird bei der sattvischen Lebensführung jedoch empfohlen.

Hintergrund ist, dass die Gewalt des Schlachtens und die Aggression des Tötens auf das Fleisch übergehen und somit auch auf den Menschen, der es verzehrt.

Rajas: Die Qualität der Energie und Dynamik

Rajas symbolisiert die Dynamik hinter den Prozessen, sozusagen den energetischen Treibsatz der Schöpfung. Ein zuviel an Rajas kann schnell in Aggression und seelische Überhitzung umschlagen. Dinge die Rajas fördern, sind große Hitze, von Gewalt geprägte Eindrücke, Bilder und Musik sowie vergorene Lebensmittel und Alkohol. Deshalb ist es nicht korrekt zu behaupten dass Chili immer gut für die Verdauung ist. Zutreffender wäre: Im richtigen Maß eingesetzt hat Chili durchaus verdauungsfördernde Effekte. Im Übermaß kann es allerdings auch Gewaltbereitschaft fördern.

Tamas: Die Qualität der Trägheit und Verdunklung

Tamas ist der körperliche und seelische Sumpf, der uns davon abhält, unserer eigentlichen Bestimmung und Natur nachzugehen. Als Tamas wird die dunkle Seite der schöpferischen Macht bezeichnet. Eine gewisse Trägheit ist durchaus berechtigt. Im richtigen Maß sorgt sie für Beruhigung und Entspannung. Zu viel davon macht uns aber statisch und lässt uns resignieren.

Lebensmittel die Tamas erhöhen sind Fleisch, Pilze, Schimmelkäse, lange gelagertes und Gekochtes sowie im Übermaß auch Knoblauch. Dieser kann aus Sicht des Ayurveda bei allem therapeutischen Nutzen zur geistigen Abstumpfung führen. Daneben hat er auch eine Reizwirkung auf die Geschlechtsorgane. Deswegen empfiehlt man denjenigen die auf dem Weg des Yogas sind keinen Knoblauch sondern Lebensmittel die von der die von der Energie des Sattva geprägt sind. Als Ersatz findet man im Ayurveda oft ein Gewürz namens Asafötida, ein fein geriebenes Harz mit ähnlichem Geschmack wie Knoblauch. Es verursacht keinen Mundgeruch und wird in der Regel gut vertragen.

Für Pilze und Schimmelkäse gilt ähnliches, sie wachsen an Orten der Verwesung und des Zerfalls, wie an absterbenden Baumstämmen. Zuchtpilze bilden beim Ayurveda keine Ausnahme, da vielmehr der natürliche Ursprung einer Sache betrachtet wird und daraus Rückschlüsse gezogen werden.

Die Gunas stehen also für die drei göttlichen Kräfte: Schöpfung, Bewahrung und Zerstörung

Die drei Doshas

Nach Ayurveda sind die Bausteine allen Lebens die folgenden fünf Elemente: Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther. Grundsätzlich genügt das Wissen um diese fünf Elemente, um große Teile des Ayurveda verstehen zu können. Alles was auf dieser Welt existiert, jedes Lebewesen, jeder Stein, jeder Gedanke, jede Pflanze: alles besteht aus diesen Elementen. Sie existieren in verschiedenen Ausprägungen und Zuständen aber das Grundprinzip bleibt gleich.

Wenn man sich zum Beispiel eine Zelle und deren Funktion anschaut finden sich exakt diese Elemente wieder: jede Zelle braucht Stabilität (Erde), um nicht zu kollabieren. Sie benötigt Flüssigkeit (Wasser), in der die dynamischen (Luft) Stoffwechselprozesse (Feuer) ablaufen. Natürlich benötigt sie auch Räume (Äther), in denen das alles passiert. Aus diesen fünf Elementen bilden sich drei Paare, die Doshas. Ist eines der Doshas im Übermaß vorhanden, kann dies Krankheiten auslösen.

Vata (Luft und Äther)

Der Vata-Typ hat einen schlanken Körperbau, ein sensibles Nervensystem und friert schnell. Eine Hülsenfrucht- oder rohkostreiche Ernährung führt bei ihm oft zu Blähungen, trockener Haut und Gewichtsverlust. Mit ausreichend hochwertigen Pflanzenölen, wie Sesam- und Olivenöl, gedünsteten Gemüsen, Nüssen, Chiasamen, Sesamsaat sowie wärmenden Gewürzen, wie Ingwer, Zimt, Fenchel, Kardamom und Muskat kann er sich gut ins Gleichgewicht bringen.

Pitta (Feuer und Wasser)

Der Pitta-Typ verfügt über eine starke Verdauung und verträgt selbst schwere und kalte Nahrungsmittel gut. Fleisch, zu viele saure (z.B. eingelegtes Gemüse, Zitrusfrüchte), scharfe oder gebratene Nahrung führen bei ihm jedoch schnell zu Sodbrennen, Hautproblemen und Entzündungen. Somit kann er auch Rohkost sehr gut vertragen. Besonders verschiedene Bohnenarten, Kichererbsen, grüne Blattgemüse und Kokosnuss sollten für ihn häufig auf dem Speiseplan stehen.

Kapha (Wasser und Erde)

Der Kapha-Typ hat einen stabilen Körperbau und genießt gerne gutes, reichhaltiges Essen. Er neigt jedoch leicht zu Schwere und Müdigkeit. Auch ist er im Frühjahr oft von Allergien geplagt und reagiert auch im Winter mit erhöhter Schleimbildung, welche durch die Aufnahme tierischer Eiweiße noch verstärkt wird.

Die vegane Ernährung ist für ihn somit eine sehr gute Möglichkeit Gewicht zu reduzieren und Antriebskraft zu gewinnen. Unterstützend wirken scharfe Gewürze, geschmacklich herbes Obst und bitteres Gemüse. Granatäpfel, Aubergine, verschiedene Kohlarten, Erbsen oder Grüne Bohnen lassen sich zu leckeren Menüs für Kapha-Typen zubereiten. Pfeffer, Senfsamen und Ingwer helfen, die pflanzlichen Eiweiße gut zu verdauen, wohingegen Teigwaren gemieden werden sollten

Ort und Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme

Eine gesunde Ernährung heißt im Ayurveda: Auf die Konstitution angepasst, regional und saisonal, die richtige Zubereitung der Nahrung, eine durchdachte Kombination von Nahrungsmitteln und die perfekte Menge. Ebenso wichtig sind Zeitpunkt und die Stimmung bei der Nahrungsaufnahme. Eine gesunde Mahlzeit und eine gut funktionierende Verdauung erkennt man daran, dass ein bis zwei Stunden nach dem Essen ein Gefühl der Leichtigkeit eintritt.

Geschmacksrichtungen

Geschmack ist eine wichtige Komponente im Ayurveda. Dabei werden alle Nahrungsmittel in sechs Geschmacksrichtungen, die sogenannten Rasas, eingeteilt: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Diese Geschmacksrichtungen wirken entweder ausgleichend oder störend auf die Balance des jeweiligen Konstitutionstyp. Jede Mahlzeit sollte alle Geschmacksrichtungen enthalten, da ansonsten keine richtige Sättigung eintritt und Gelüste entstehen

Lebensenergie der Nahrung

Grundsätzlich wir im Ayurveda eine frische und naturbelassene Ernährung empfohlen. Es wird Wert auf eine bekömmliche Zubereitung der Speisen gelegt. Fisch, Fleisch und Eier werden als sehr schwer verdaulich eingestuft und sind – genau wie Käse – möglichst zu vermeiden. Milch, geklärte Butter (Ghee) und Honig werden im Ayurveda als wertvoll und sattvisch eingeschätzt und vor allem zu therapeutischen Zwecken in Kombination mit Arzneien verabreicht.

Die Verdauung als zentrales Element

Im Ayurveda ist man der Ansicht dass "Unverdautes" seelische und körperliche Krankheiten auslöst. Die hochwertigste Nahrung kann unverträglich werden, wenn unsere Verdauung nicht richtig arbeitet. Das bedeutet: "Der Esser ist einflussreicher als das Essen." Vitalstoffreiche Superfoods (siehe weiter unten) werden als Rasayanas bezeichnet. Diese können ihr volles Potenzial nur dann entfalten, wenn die Verdauung funktioniert. Aus diesem Grund ist sie auch das zentrale Element im Ayurveda.

Tradition trifft Moderne

Ein ayurvedisches Sprichwort sagt: "Der Körper und die Krankheit werden beide aus der Nahrung geboren." Nur wenn wir unseren Körper unserem Typ entsprechend ernähren, lässt sich unsere Gesundheit erhalten. Wie groß der Einfluss von Ernährung auf den Körper und umgekehrt vom Körper auf die Verstoffwechselung von Nahrung ist, kommt auch die Forschung im Westen langsam auf die Spur.

Es ist also für eine ganzheitliche Gesundheit nicht nur wichtig auf die Nährstoffaufnahme zu achten, sondern auch auf eine individuell angepasste Ernährung. Frische Milch oder Sahne mag für den ein oder anderen gezielt und einzeln eingesetzt einen therapeutischen Nutzen haben, während der Massenkonsum von pasteurisierter Milch, den wir heutzutage kennen, wenig mit den Empfehlungen von damals zu tun hat.

Quellen

Über Jann Glasmachers

Jann Glasmachers

Mein Name ist Jann Glasmachers, ich bin Inhaber des Gesunheitsfundaments und habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Heilpraktiker und holistischen Gesundheits-, Vitalkost- und Lebensberater. Ich blogge mit Leidenschaft, liebe Mikronährstoffe und interessiere mich sehr für die Gesetzmässigkeiten des Lebens und die Geheimnisse der Gesundheit. Nach langjähriger Krankheit habe ich mich auf den Weg gemacht das Puzzle der Gesundheit für mich zusammenzusetzen. Hierbei tun sich jeden Tag neue Erkenntnisse auf. Die Grundformel scheint jedoch universell gültig zu sein. Was sich dahinter verbirgt, lässt sich in dem Gesundheitsfundament nachlesen.

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