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Autor: Jann Glasmachers

Einmal Wunderheilung bitte!

Wie funktioniert Wunderheilung?

Vom Schwabbelbauch zur Wespentaille, von Vulkanakne zu rosigen Wangen - von dünnen Fransen zur wallenden Mähne. Geht es euch auch so? Wo man online auch hinguckt: wann immer es um Gesundheit, Diät, Anti-Age oder Fitness geht, werden sie ausgepackt: die faszinierenden Vorher-Nacher-Bilder, die Heilungen eigentlich chronischer Erkrankungen, die Erfolgsgeschichten. Alle Welt redet vom "Glow", vom Strahlen, das sich einstellen soll, wenn man sich endlich von der konventionellen westlichen Lebensweise verabschiedet hat und sich als Mensch endlich ganzheitlich und sozusagen "artgerecht" behandelt. Und da sitzt man dann etwas perplex vorm Bildschirm oder auch vorm Buch und kann das wahlweise nicht ganz glauben - und/oder will das auch haben! Und zwar am besten sofort. Und voller Motivation legt man los und... ......und dann klappt es nicht.

Was ist passiert?

War man doch nicht paleo genug? Hat die wohlmeinende Tante doch Recht gehabt, die gesagt hat, dass Veganismus ja nicht gesund sein kann? Sollte man doch mehr kochen statt roh zu knuspern, weil es leichter verdaulich ist, wie Mama immer schon gesagt hat? Ist dieses Säure-Base-Gerede doch nur was für Leute, die keine Ahnung von Chemie haben und es deshalb glauben, weil es so schön wissenschaftlich klingt?

Hilfesuchend bewegt man sich durchs Netz - in der Regel in dem Sektor, in dem man sowieso schon unterwegs ist. Die Paleos bei den Paleos, die Veganer bei den Veganern und so weiter. Und jo! Halte durch! Lass das noch weg. Ersetze jenes. Hast du schon mal so und so? Irgendeiner findet immer noch eine Regel, die man bisher bestimmt nicht befolgt hat, frei nach dem Motto: "Es geht noch strenger!" Was natürlich impliziert, dass man nicht diszipliniert genug war, bisher. Kein schönes Gefühl. Und damit soll man jetzt weiter machen?

Ja! Aber bitte nicht kritiklos.

Moment.

Wenn sich Erwartungen und Träume nicht erfüllen und dann da auch noch die Mitmenschen sind, die einem dann nicht mehr glauben, dass DAS jetzt gesund sein soll, dann produziert das natürlich Frust und killt die anfänglich doch so schöne Motivation. "Iss mal 'n Wurstbrot, damit du zu Kräften kommst!" Oder so ähnlich. Moment. Hat man denn wirklich versagt, wenn man trotz Vitalkost eine Erkältung bekommt oder man als Paleoanhänger immer noch kein Sixpack hat? Natürlich nicht. Genauso wenig wie Menschen, die sich konventionell ernähren und behandeln gleich tot vom Stuhl kippen.

Wieso?

  1. Essen ist nur eine Säule von vielen. Jann fasst das hier ganz gut zusammen, weswegen ich mich freue hier partizipieren zu können. Wie sieht es also aus mit Schlaf, Stresspegel, Bewegung und emotionalen Einflüssen (klickt euch mal durch, wenn ihr das noch nicht gemacht habt)?
  2. Gut Ding will Weile haben. Lassen wir mal den reißerischen Titel der Wunderheilung beiseite und sprechen stattdessen von Transformationen, denn die sind sehr realistisch. Aber auch die brauchen viel Zeit. Zeit, die man auf keinen Fall in Tagen messen kann, schwerlich in Wochen, besser in Monaten und am besten wohl in Jahren.
  3. Den Fokus verschieben hilft. Wer auf den Supermanbizeps wartet, übersieht vielleicht, dass schon längst die Hosen schlackern. Wer sich sehnsüchtig wünscht, dass eine Krankheit ausheilt, bemerkt vielleicht nicht, dass der Körper an anderer Stelle angefangen hat zu heilen und leider schlicht nicht dort, wo man es am liebsten hätte.
  4. Die wirklich großen Veränderungen fühlen sich für die meisten Menschen nach nur kleinen Veränderungen an. Wer auf die schlanke Taille wartet, vergisst leicht zu schätzen, wie toll die verbesserte Schlafqualität ist. Am häufigsten wird dabei wohl übersehen, dass ich sich mental und emotional enorm viel verändert und der Körper manchmal einfach sehr viel länger braucht um zu folgen. Was ja eigentlich genial ist: denn wir wünschen uns ja nicht schlanker und fitter zu sein, um des Schlankseins Willen, sondern weil wir uns größere Zufriedenheit und ein besseres Selbstwertgefühl davon erhoffen. Somit erreichen wir das große Ziel quasi sogar noch vor den Etappenzielen.
  5. Ganz plump: wer weiß, wie fett, krank, unzufrieden, unglücklich... man wäre, würde man sich nicht kümmern? Nur weil es besser gehen könnte, sollte man nicht vergessen, dass nach unten immer auch noch viel Luft ist.
  6. Wir sind alle Individuen. Jeder hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Parameter, unter denen er am besten läuft. Deswegen gibt es auch nicht DIE Diät für alle Menschen. Aber es gibt Diäten, bei denen die Wahrscheinlichkeit höher als bei anderen ist, dass man sich wunderbar verbessern kann.

Also keine Wunderheilung, sondern eine Transformation. Und wie kriege ich die hin?

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Das hängt meist davon ab, wen man fragt. ;) Paleos schwören auf Paleo. Veganer auf Veganismus. Sportler auf Bewegung. Das ist der Grund, weswegen sie sich selbst so bezeichnen. Weil sie sich dieser Gruppe zugehörig fühlen. Weil es für sie funktioniert. Ich als "Ganzheitliche" bin so gesehen auch ein Gruppenanhänger und meine Ratschläge fallen dementsprechend aus. Ich halte mir aber zu Gute, dass diese Einstellung die meisten Schnittmengen mit den anderen Philosophien hat.

Punkt 6 ist ein Knackpunkt. Man kann soviel zuraten wie man mag, letztlich muss jeder für sich selbst herausfinden, was er braucht. Wir haben unterschiedliche Toleranzen, unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche körperliche Voraussetzungen. Dafür muss man gar nicht alternativmedizinisch unterwegs sein. Wir haben unterschiedliche Ethnien, Darmbesiedelungen, Hautfloren, genetische Dispositionen und Kindheiten. Schaut man sich nur mal in der eigenen Kernfamilie um, mit der man in der Regel viel teilt, stellt man fest, dass selbst bei so enger Verwandtschaft unter so ähnlichen Bedingungen ganz unterschiedliche Menschen "entstehen". Dicke und Dünne. Nachteulen und Lerchen. Schnarchnasen und Workaholics. Wie könnte also eine Diät vorgeben die Weisheit zu besitzen für alle Menschen zu wissen, was richtig ist?

Fazit

Ich bin überzeugt, dass sich durch gesunde Lebensführung - bei der die Ernährung eine zentrale Rolle spielen sollte - die Lebensqualität von jedem deutlich verbessern lässt. Ob dabei am Ende ein Sixpack oder klassisch lange Glänzelocken bei rumkommen, das ist vielleicht ein bisschen fraglich und eben nicht nur abhängig von der Disziplin. Wer dabei bleibt, sich schlau macht und die Motivation am Leben erhält, der ist auf einem guten Weg. Einem wahrscheinlich sehr langen Weg - wie gut dabei, dass es ein schöner Weg ist! Ist er das nämlich nicht, dann ist das ein sehr guter Indikator dafür, dass es noch nicht der richtige ist.

Don't ask for a food answer when you have a lifestyle question. (die Hartwiggs in It Starts With Food)
Essen Sie (Anm. d. Autorin: abwechslungsreiche) Lebensmittel, nicht zu viel und vorwiegend Pflanzen. (Michael Pollan in Lebensmittel)

Und vielleicht verabschiedet sich auf dem Weg auch die ein oder andere "echte" Krankheit von einem. Eigentlich kein Wunder, oder?

Abgelegt unter: Diät , Ernährung , Ernährungsumstellung , Ganzheitliche Ernährung , Paleo , Transormation , Veganismus , Wunderheilung

Über Heike Becker

Heike Becker

Heike ist 29, Grafikdesignerin, Illustratorin und Bloggerin. Unter dem Pseudonym Mai Glöckchen schreibt sie auf haselnussblond.de, ihrem Langhaarblog für Frisuren, Schmuck, Pflege und viel "sonst so". Ernährung und Gesundheit spielen bei ihr wichtige Rollen als Haarpflege von innen und zur Prävention und Behandlung von Haarausfall (sowohl diffus als auch androgenetisch).

Sie selbst wartet also auf das Wunder von vollen, superlangen Haaren - und übersieht dabei ganz gern, dass sie auf ihremWeg zur Supermähne ihre Migräne unterwegs verloren hat, genauso, wie etliche Allergien und diverse Zipperlein. Haut und Nägel sind fast wieder so gut wie vor der Pubertät und selbst die Großbaustelle Verdauung wird immer ruhiger und entspannter. Mal ganz davon abgesehen, dass sie jetzt viel bessere Laune hat als noch vor wenigen Jahren.

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